DI 05.12.2017 23:00
Dienstag, 5. Dezember 2017
Vision regarding DT
DI 05.12.2017 23:00
Samstag, 4. November 2017
Über Schuldgefühle
Es wird Tee eingeschenkt.
Gastgeber: "Was führt dich hierhin?"
Der Gast nimmt einen kleinen Schluck Tee und verzieht das Gesicht, da der Tee noch sehr heiss ist.
Gast: "Schulden."
Der Gastgeber rührt in seinem Tee und nach einer Weile sagt er: "Die meisten kommen wegen dem. Aber wenige sagen das gleich so direkt."
Der Gast lächelt schüchtern. Langsam beginnt er sich zu entspannen. Er lässt die hochgezogenen Schultern leicht fallen.
Beide rühren in ihren Tassen und trinken einen Schluck.
Gastgeber: "Bei wem hast du Schulden?"
Gast: "Weiss nicht..."
Gastgeber: "Ich schon. Jedenfalls nicht bei mir!"
Der Gast schaut erstaunt auf zum Gastgeber und sagt: "Natürlich nicht bei dir!"
Gastgeber: "Wieviel?"
Gast: "Das weiss ich nicht genau. Aber wahrscheinlich viel. Viel zu viel."
Da haut der Gastgeber dem Gast eine runter.
Der Gast reibt sich die rote Wange und sagt wütend: "Was soll das? Das lasse ich mir nicht bieten!"
Gastgeber: "Gut, das hat geholfen."
Der Gast ist völlig verwirrt, lässt den Tee stehen und macht Anstalten zu gehen.
Gastgeber: "Jedesmal wenn du dir nicht alles bieten lässt, wird deine Schuld kleiner."
Gast: "Bei wem wird meine Schuld kleiner?"
Gastgeber: "Bei dir!"
Der Gast setzt sich wieder hin und trinkt seinen Tee fertig.
Gastgeber: "Warum trinkst du den Tee fertig?"
Der Gast steht wieder auf und sagt voller Energie und Lebenslust: "Damit sich nicht noch mehr Schulden anhäufen! Jetzt gehe ich die Schulden begleichen."
Gastgeber: "Warte! Wie willst du das tun? Du brauchst zuerst etwas, das du geben kannst."
Gast: "Ich sage jetzt was ich will, was geht und was nicht!"
Gastgeber: "Das ist richtig und gesund. Aber wo willst du anfangen?"
Der Gast schaut erstaunt. Vor ein paar Sekunden schien ihm alles noch ganz klar und logisch. Man muss einfach alles aufräumen, in Ordnung bringen, und dann hat man keine Schulden mehr bei sich.
Gastgeber: "Es gibt da einen kleinen Trick, damit du bei dir wieder bei null anfangen kannst!"
Der Gast setzt sich wieder und nimmt sich noch eine Tasse Tee. Er ist ganz aufgewühlt und möchte unbedingt den verheissungsvollen Trick kennen lernen, um keine Schulden mehr bei sich haben!
Gastgeber: "Wenn du Schulden bei anderen hast, dann musst du diese begleichen oder sie werden dir erlassen. Genau gleich ist es mit deinen Schulden bei dir!"
Gast: "Wie genau?"
Gastgeber: "Du musst dir selbst vergeben! Dann bist du mit dir selbst ausgeglichen."
Der Gast bedankt sich für den Tee und die Ohrfeige und geht gedankenversunken hinaus. Es ist kalt und es hat angefangen zu regnen. Es ist dunkel geworden und niemand sieht wie seine Tränen vom Regen weggewaschen werden.
(04.11.2017)
Dienstag, 31. Oktober 2017
Halloween
---
(31.10.2017)
Montag, 30. Oktober 2017
Kappelbrücke in Luzer
(30.10.2017)
Samstag, 28. Oktober 2017
Wie werde ich glücklich?
Wann ist man glücklich? Man ist glücklich, wenn man einen Schatz, wenn man Gold und Edelsteine gefunden hat und man sich daran erfreut. Wer kein Gold findet ist unglücklich und wer Gold findet und keine Freude daran hat, der ist auch unglücklich.
Was ist Gold? Gold ist das, was wertvoll ist. Es ist das, was genau jetzt für mich wertvoll ist. Ich kann also nicht jemand anderen fragen, ob das was ich gefunden habe, wirklich ein Edelstein ist oder nicht. Wer in der heissen Wüste am verdursten ist, für den ist ein Schluck Wasser Gold wert. Wer durchnässt im kalten Regen steht, der träumt von einem trockenen und warmen Ort.
Der zweite Punkt ist der eigentlich Wichtige. Es ist die Wertschätzung des Gefundenen. Solange wir leben, haben wir immer etwas das wir finden, das wir wahrnehmen können. Und sei es auch "nur" der Atem. In der Praxis ist es jedoch einfacher und ratsamer, sich auf die Socken zu machen, in die Welt hinauszuziehen und dort nach Schätzen zu suchen.
---
Es gibt mindestens drei Methoden, drei Übungswege, zum Glück. Man muss den Weg jeden Tag neu unter die Füsse nehmen, da wir nachts, im Land der Träume, jeweils alle Schätze verschenken und jeder erwacht darum jeden Morgen mausarm. (Irgendwie so, denke ich, ist das...)
Zutaten, je nach Methode:
a) Du beschaffst dir Papier und Bleistift
oder
b) 3 Apps:
- Kamera App
- Photo speicher App (ich verwende Google "Fotos", ist absolut himmlisch!)
- Schreib App (z.B. Google Notes oder einen privaten Google Blogspot.com Blog, einen Facebook account, oder sonst was ähnliches)
oder
c) Eine handvoll getrocknete Bohnen (z.B. Feuerbohnen, Kichererbsen, Weisse Bohnen, Soja Bohnen)
Ich persönlich habe es Jahrzehnte lang mit a) versucht. War schön, aber leider erfolglos!
Methode c) habe ich nur wenige Male probiert. Ist mir zu abstrakt.
---
Grundrezept:
Es war einmal ein Bauer, der steckte jeden Morgen eine Handvoll Bohnen in seine linke Hosentasche. Immer, wenn er während des Tages etwas Schönes erlebt hatte, wenn ihm etwas Freude bereitet oder er einen Glücksmoment empfunden hatte, nahm er eine Bohne aus der linken Hosentasche und gab sie in die rechte.
Am Anfang kam das nicht so oft vor. Aber von Tag zu Tag wurden es mehr Bohnen, die von der linken in die rechte Hosentasche wanderten. Der Duft der frischen Morgenluft, der Gesang der Amsel auf dem Dachfirst, das Lachen seiner Kinder, das nette Gespräch mit einem Nachbarn – immer wanderte eine Bohne von der linken in die rechte Tasche.
Bevor er am Abend zu Bett ging, zählte er die Bohnen in seiner rechten Hosentasche. Und bei jeder Bohne konnte er sich an das beglückende Erlebnis erinnern. Zufrieden und glücklich schlief er ein - auch wenn er nur eine Bohne in seiner rechten Hosentasche hatte.
---
Mögliches Drehbuch nach Methode b):
Nimm dein geliebtes Mobile und wenn du was Schönes siehst, dann mach ein Photo und speichere es gratis für dich in der Google Cloud.
Wenn dir ein schöner, tiefsinniger, berührender, wahrer, beglückender Gedanke kommt, dann schreib ihn auf. Achte darauf, dass du nicht zuviele neu Geschichten zu schreiben beginnst. Eine Geschichte mit ein paar Sätzen ist genug für einen Tag. Es geht nicht darum, zum Schriftsteller zu werden, sondern bloss jeden Tag mindestens einen eigenen Gedanken zu denken. Der muss weder richtig noch grossartig sein. Aber er muss eigen sein.
Am Abend machst du einen privaten, halb-privaten (sichtbar nur für ausgewählte Freunde) oder öffentlichen Blog oder Facebook Post oder Tagebucheintrag. Du veröffentlichst für dich oder deine Freunde zwei, drei Fotos, schreibst vielleicht ein paar Worte darunter und publizierst einen oder mehrere der (halbwegs) fertigen Texte.
Dann betrachtest du nochmals deine Glückspost und voller Freude und Zufriedenheit gehst du schlafen!
Falls du deine Glücksperlen, deine Gedanken und Erinnerungen, mit Freunden teilst, dann achte darauf, dass möglichst keine Kommentare und Diskussionen entstehen. Hie und da mal eine Frage oder Bemerkung liegt schon drin, aber mehr nicht. Erfreue dich zusätzlich an den Likes und Herzchen etc. deiner Freunde.
Verfahre mit deinen Facebook oder Blog Freunden gleichermassen. Schicke ein Like und treffe deine Freunde ab und zu in Person. Dann sprich über das was wesentlich ist. Unsere Zeit ist beschränkt!
Zusammenfassung: Sei dankbar für das was ist!
Natürlich habe ich das für euch, liebe Freundinnen und Freunde, geschrieben. Aber zu einem guten Stück auch für mich... 😊
(28.10.2017)
Samstag, 21. Oktober 2017
Beten in der Öffentlichkeit
Kerzen anzünden, sich hinknien oder flach auf die Erde legen! Wie wunderbar!
Das Ritual kann ein Teil des Gebetes sein und wahrscheinlich spüren viele Gläubige durch die Ausführung des Rituals mehr als durch eine "Gebetstextanalyse".
Mittlerweilen brennt bei uns auch oft eine Kerze und heilige Steine liegen auf dem Esstisch...
Aber beten in der Öffentlichkeit? Nein, das geht überhaupt nicht! Bevor ich einen Baum umarme schaue ich dreimal, ob wirklich niemand da ist (ich meine die normalen Menschen).
Natürlich kann man sich innerlich rein geistig verbinden und ein paar schöne Worte des Dankes denken.
So, jetzt verrate ich euch, wie ich in aller Öffentlichkeit inklusive Ritual bete und ohne dabei rot zu werden!
Vor mir steht ein Teller voller Essen, schön anzusehen, und ich möchte ein Tischgebet sprechen. Ich nehme mein Mobile, tippe das wunderschöne Passwort und aktiviere die Kamera App. Von diesem Moment an bin ich völlig weg und unansprechbar. Nun kann ich einfach gleich knipsen oder zuerst noch ein bisschen am Mobile herumhantieren oder den Teller und seine Umgebung ein wenig zurecht rücken. Es ist wie das Schmücken des Altars für Lord Vishnu. Vielleicht fehlt eine Kerze oder ein Farbtupfer. Dann lade ich die Götter und Naturwesen ein, ihren Teil abzuholen. Letztere sieht man manchmal am herumschnuppern an den Speisen. Dann folgt irgend einmal der finale Klick, das "Amen". Nun kann gegessen werden. All die vielen Bemerkungen, ob das Foto jetzt schon auf Facebook sei und ob nun alle im Dorf wüssten was es bei uns zu essen gibt, das höre ich schon gar nicht mehr. Wichtig ist mir nur, dass ich mich verbinden konnte. Mit dem Essen und allen, die da sind.
Anmerkung: ich poste nur einen sehr kleinen Teil meiner Photos und Texte. Aber ab und zu muss auch das sein!
Zudem ist der Moment des photographierens ein Moment höchster Aufmerksamkeit. Was ich bewusst photographiert habe, das vergesse ich in einem gewissen Sinne nicht mehr.
Photographieren heisst für mich, mit den Dingen sprechen. Man begrüsst sich, fragt um Photoerlaubnis, spricht ein paar Worte oder Bilder und dann verabschiede ich mich wieder.
(21.10.2017)
Dienstag, 17. Oktober 2017
Es atmet
ich werde gestorbren.
Es atmet ein,
ich werde geboren.
Es atmet,
ich bin.
Es braucht mich nicht,
um zu atmen.
Aber ich bin ein Teil eines grossen Atemzuges.
Dafür bin ich dankbar.
(17.10.2017)
Donnerstag, 12. Oktober 2017
Ceci n'est pas une pipe
(12. Oktober 2017)
Samstag, 7. Oktober 2017
2 spirituelle Konzepte
Freitag, 6. Oktober 2017
Konzepte und Glaubensvorstellungen
- Eine gewisse Kenntnis, Klarheit und Reinheit gegenüber meinen Glaubensvorstellungen
- Einen ruhigen, ausgeglichenen, harmonischen Gefühlszustand
- Gedankenruhe
- Genügend Nervenkraft um sich zu getrauen das Licht des Geistes hereinzulassen ohne gleich wegzurennen (denken, werten, beurteilen, usw.) wenn man etwas wahrnimmt
- Gnade und Dankbarkeit
- Eine riesengrosse Sehnsucht nach der geistigen Welt
Donnerstag, 5. Oktober 2017
Muss ich überhaupt noch irgendwo hin?
Muss ich überhaupt noch irgendwo hin oder genügt es einfach hier zu bleiben und zu staunen? Eine existentielle Frage... Bin am Schuhe schnüren für die Gemmi Wand (via Wanderweg, also auf zwei Beinen).
Gewissen
Dienstag, 3. Oktober 2017
Orgelkonzert in Leukerbad
Also hatte ich genügend Zeit, mir die Wesen in der Kirche anzusehen.
Das eine war das GoldAltarDing. Imposante Tiere, insbesondere ein grosser Wolf erschien. Aber auch anderes.
Der andere Schauplatz waren die "leeren" Bänke rechts vor mir. Da kamen aus der Kirchenmauer etliche Zwerge zum Konzert! Die setzten sich dann Richtung Orgel auf die leeren Bänke und freuten sich an der Musik. Also konnte ich schön ihre Gesichter studieren. Alles in allem eher wilde Gesellen! Einer machte sich einen Spass daraus und setzte sich mehr oder weniger auf meine Brust und ich konnte kaum noch atmen. Es war eine fröhliche Bande. Nach dem Applaus am Konzertende sah ich sie nicht mehr. Ausser einem, der erschien mir noch mehrmals in der Nacht. Er stand einfach da im Licht und erfreute sich seiner Kraft.
(03.10.2017)
Wer ist da?
Ein paar Beispiele der letzten Tage:
Ein Ausflugsrestaurant liegt an einem See mit schönster Aussicht und die Sonne scheint wunderbar. Die Sitzplätze mit bester Aussicht sind heiss begehrt. Manchmal warten die Gäste gar mit absitzen, bis so ein Superplatz frei wird.
Ich schaue in die Runde und höre den Gesprächsfetzen, die ich auffangen kann, zu. Oft ergibt sich dann folgendes Bild: Keiner schaut auch nur in die Richtung der schönen Landschaft! Die Leute betrachten die anderen Leute, sind mit ihrem Mobile, dem Hund, dem Essen und trinken und was auch immer beschäftigt. Und die Gespräche befassen sich mit irgend was. Am Ende stehen sie auf und gehen, ohne etwas gesehen zu haben. Zumindest scheint das so zu sein.
Anderes Beispiel:
In einem Berg-Panorama- Restaurant spielt Musik. Draussen ist es kalt und unfreundlich, aber trotzdem haben viele Gäste das Gefühl, sie müssten kurz auf die Terrasse gehen, um nichts verpasst zu haben. Die Terrassentüre geht automatisch zu. Eine kräftige Feder sorgt dafür, dass die Türe schnell schliesst. Allerdings gibt das einen ziemlichen Knall und die ganze Fensterfront zittert wie bei einem Erdbeben.
Ich schaue und höre dem munteren Geknalle zu und denke, wenn einer reinkommt und zumindest versucht die Türe anständig zu schliessen, dann stehe ich auf und gehe ihm gratulieren!
Da kommt ein zirka fünfzig jähriger, grosser Mann mit einer Zigarettenschachtel in der Hand und geht in Richtung Terrassentüre. Ich sitze neben der Türe und deshalb kommt er von vorne direkt auf mich zu. Ich habe total das Gefühl, dass der "anwesend" ist! Und siehe da, er geht raus und schliesst die Türe bewusst geräuschlos.
Ich erzähle die Geschichte meiner Frau, wir bezahlen und verlassen das Restaurant. Ich gehe noch schnell auf die Toilette. Ich versuche die Eingangstüre zu öffnen, aber da versucht schon einer von der anderen Seite her rauszukommen. Ich lasse den Türgriff los und vor mir steht der vorhin erwähnte Herr. Soll ich ihm jetzt gratulieren wegen der Terrassentüre von vorhin? Leicht verwirrt trete ich beiseite, damit er rauskommen kann. Er macht einen Schritt zurück und besteht darauf, dass ich sein Angebot der aufgehaltenen Türe akzeptiere. Was ich dann auch gerne tue.
Mit Menschen, die ich als "anwesend" empfinde, bleibe ich verbunden.
----
Etwas ähnliches passiert mir oft auch im "Garten". Ich begegne Menschen, welche sich dort aufhalten, ohne anwesend, ansprechbar zu sein. Aber das liegt vielleicht auch an mir. Vielleicht bin ich nicht so ganz dort, wenn ich dort bin. 🤔
(03.10.2017)
Sonntag, 1. Oktober 2017
Novalis: Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren
Sind Schlüssel aller Kreaturen,
Wenn die, so singen oder küssen,
Mehr als die Tiefgelehrten wissen,
Wenn sich die Welt in's freie Leben,
Und in die Welt wird zurück begeben,
Wenn dann sich wieder Licht und Schatten
Zu echter Klarheit werden gatten,
Und man in Märchen und Gedichten
Erkennt die ewgen Weltgeschichten,
Dann fliegt vor Einem geheimen Wort
Das ganze verkehrte Wesen sofort."
Novalis (1772 - 1801)
(01.10.2017)
Sonntag, 24. September 2017
Eduard Mörike: Septembermorgen
Im Nebel ruhet noch die Welt,
noch träumen Wald und Wiesen;
bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
den blauen Himmel unverstellt,
herbstkräftig die gedämpfte Welt
in warmem Golde fließen.
Eduard Mörike (1804 - 1875)
(24.09.2017)
Mittwoch, 13. September 2017
Die "Orangensaftvision"
Alles sieht so künstlich und provisorisch aus. Die Häuser sind Spielzeughäuser und die Berge sind aus Plastillin. Alles kann jederzeit völlig neu arrangiert werden. Die Welt ist eine Spielzeugwelt. Kleine Figürchen mit traurigen und fröhlichen Gesichtern rennen herum. Alles ist so was von egal. Die Dinge sind leicht und durchscheinend. Die Wirklichkeit erscheint mir unwirklich. Das Interessante, Bewegende, schimmert durch die Fassaden. Man könnte die Mauern eigentlich auch weglassen. Es würde sich im Wesentlichen nichts ändern.
Alle sind am kiffen! Ich kenn mich damit zwar nicht aus, aber irgendwie scheint es so.
Am Montag war ich bei der Arbeit in Basel und über Mittag machte ich einen langen Spaziergang durch die Stadt. Ich konnte kaum gehen. Dauernd dachte ich, ich muss mich irgendwo hinsetzen! Ich ass ein Sandwich zur Beruhigung und schaute unentwegt auf meine Füsse, damit ich nicht hinfliege. Zudem hoffte ich, dass ich niemandem begegne, den ich kenne. Ich ging dann wie so oft ins Münster und setzte mich dort, oben im Chor, auf meinen Stuhl. Da mache ich immer Augenübungen mit einem riesigen farbigen Fenster. Diesmal ging es nur um eines: was mag das bedeuten? Stimmt das irgendwie? Und was ist denn eigentlich das Problem mit den "Konzepten und Glaubensvorstellungen"? Und überhaupt, was ist was?
Was war passiert? Ich hatte am Sonntag die geistige Welt und die Welt der Konzepte ineinander verschränkt, gesehen!?! Oder zumindest einen Teil davon. ("Jetzt ist der Alte ganz übergeschnappt!")
---
Ich lag am Sonntag da, entspannte mich und genoss das Prickeln der Energie in mir und um mich. Da kam mir plötzlich die Idee, die ganze Sache von "aussen" zu betrachten. In einem Ruck riss ich mich los und schaute von rechts oben auf ein Szenario, das sich mir nach und nach immer klarer zeigte.
Ich sah etwas grosses Gelbes. Riesig und von nicht ganz klarer, aber doch mehr und mehr kompakter Form. Es leuchtete zwar gelb, ist aber doch eher eine Art von sich bewegender Flüssigkeit.
Rundherum ist es schwarz bzw. sehr dunkel. Später sah ich dann, dass es eine Art leuchtendes Dunkelviolett ist.
Dann sah ich, dass von dem riesigen Orangensaftfass Leitungen weg führten. Gelbe, mehr oder weniger dicke Linien. Diese Linien sind nicht unbedingt gerade, sondern oft gebogen. Dann schaute ich mir die Leitungen von Nahe an und ich sah, dass der Orangensaft in Rohren pulsierte. "Pulsieren" ist etwas eigenartig für eine Flüssigkeit. Das würde eher zu einem elektrischen Strom passen. Wie auch immer...
Dann schaute ich an den Rohren weiter, immer weiter weg vom zentralen Behälter. Ich schaute mir den Rand der Rohre an, welcher sich mehr oder weniger schwarz vom Gelb der Flüssigkeit und Dunkelviolett des Hintergrundes abhob. Da sah ich bekannte Gebilde am Saft, am Rohrrand, kleben: Bäume, Häuser, Menschen, ganze Szenerien. Das sah alles, im Vergleich zur Orangensaftbahn, recht unwirklich, vorläufig, unbedeutend aus. Aber das ist unsere Welt!
Die Saftleitungen verzweigen sich nicht. Es gibt hin zu jedem Ding (Objekt, Pflanze, Tier, Mensch, usw.) eine eigene Leitung. Jedes Blatt des Baumes hat seine direkte Leitung von der Zentrale her!
Im Alltag habe ich dann gemerkt, dass ich von "jedem" Ding aus den Weg zum Saftfass und von dort auch zu mir finden kann. Das geht sehr schnell! Umgekehrt kann ich auch vom Fass her versuchen, die richtige Leitung zum Ding hin zu finden, indem ich den Namen nenne oder eine Erinnerung wach rufe. Allerdings lande ich schlussendlich oft irgendwo...
Ich habe das Gefühl, mit allem verbunden zu sein, aber ich hänge auch nur an einer Leitung. Ausser ich tauche wieder ganz ein, und dann sieht alles noch viel unbeschreiblicher aus.
Aus praktischen Gründen frage ich mich auch, wo eigentlich das Saftfass anzusiedeln ist? Wahrscheinlich ist das nicht so wichtig, aber ich nehme an, dass das Erdinnere ein guter Ort dafür ist. Ich erinnere mich, dass Anouk Claes einst sagte, man könne via Boden sich mit Menschen verbinden.
Das mit dem Boden geht auch gut wegen der Schlange, die mich oft begleitet. Die rennt unter mir und im Umkreis von mir durch das Erdinnere. Manchmal wird dadurch (?) der Boden gar zähflüssig bis flüssig bis dampfend. Spätestens dann kann ich nicht mehr richtig gehen. Ich kann das etwas hinauszögern, indem ich mich auf die Ferne konzentriere, aber früher oder später ist Schluss und ich brauche eine Pause.
Dieses Verbundensein via Orangensaft ist nur ein Aspekt. Das steht nicht im Widerspruch zur Kommunikation mit Worten, von Herz zu Herz oder von Baum zu Baum, usw.
---
In der Taufnische des Münsters lag eine grosse Bibel. Ich habe einen Teil der aufgeschlagenen Seite fotografiert:
"aus trockenem, dürrem Land, wo kein Wasser ist"
Ich wünsche uns allen, dass wir genug Wasser finden!
(13.09.2017)
Freitag, 8. September 2017
Die Sonnenblume sagte
"Meine Füsse sind in der Erde und mein Kopf ist im Himmel.
Am oberen Ende des langen und dünnen Stengels ist meine schwere Blüte.
Ich sehe der Sonne nach und die Sonne schaut mich an.
Die Sonne hat zwei Teile: aussen ist der Strahlenkranz und innen ist die glühende Materie, die Sonnenscheibe.
Meine Blüte hat zwei Teile: aussen ist der Strahlenkranz und innen ist die glühende Materie, der Blütenteller.
Jedes Kind kennt meinen Namen. Alle freuen sich an mir.
Ich bin für die Insekten da. Ich gebe ihnen Blütenstaub und Nektar.
Die Insekten bestäuben meine Blüten. Ohne sie könnte ich nicht überleben.
Vögel und andere Tiere fressen meine Samen und helfen mir neue Standorte zu entdecken.
Die Menschen pflanzen mich an. Sie streuen meine Kernen über das Essen oder machen Öl aus ihnen. Manchmal werde ich auch "nur" wegen meiner Schönheit gepflanzt.
Ich gebe und ich nehme. Ich bin voller Schönheit, Wärme und Liebe.
Wenn du mich rein lässt, dann bin ich in deinem Herzen und schaue von nun an mit dir zusammen nach draussen. Drei Augen sehen mehr als zwei!"
(08.09.2017)
Mittwoch, 30. August 2017
Über die Lust
und die Lust war bei Gott,
und die Lust war Gott.
Im Anfang war sie bei Gott.
Alles ist durch die Lust geworden
und ohne die Lust wurde nichts, was geworden ist."
[frei nach Johannes 1.1-3]
Sonntag, 27. August 2017
Motocross
Roggenburg (300 Einwohner) veranstaltet jedes Jahr ein grosses internationales Motocross Seitenwagenrennen. Ich bin kein Freund von Lärm und Gestank, aber gestern gingen wir doch wieder einmal hin. Wir wanderten in sommerlicher Bruthitze über die Hügel ans Motocross.
Über eine Brücke oder durch einen Tunnel kann man sich, wenn man will, auch innerhalb der Rennstrecke ins Gras einer steilen Wiese setzen. Diese Möglichkeit zog mich vom ersten Moment magisch an. Also weg vom Bierzelt und rein ins "Wespennest"!
Die Sonne brennt, überall hat es meist sehr relaxte Besuchergrüppchen und rundherum sausen die Motorräder mit den Seitenwagen. Ich schaue und höre zu, staune über die halsbrecherische Akrobatik der Seitenwagenfahrer. Wer gewinnt und alle diese Details interessieren mich nicht und mit Motorrädern kenne ich mich schon gar nicht aus.
Ein Rennen dauert rund eine halbe Stunde. Ich mache Fotos und Filmchen und schaue zu. Die wildgewordenen Maschinen umkreisen mich. Lärm und Staub, Dreck fliegt bis zu den Zuschauern. "Es nimmt mich hinein." Ich bekomme Tränen. Alles bewegt sich innen und aussen. Ich habe Motorräder in meinem Bauch, in den Füssen, im Kopf. Sie rasen durch mich hindurch. Irgendwie rhythmisch und chaotisch zugleich. Alles ist miteinander verbunden und ich bin ein Teil davon. So schön!
Das Bild des Fahrers und des Akrobaten im Seitenwagen erinnert mich an unser Leben. Wir steuern, wir geben Gas und bremsen und unsere Geistführer tun das "menschenmögliche" damit wir doch noch irgendwie die Kurve kriegen!
(27.08.2017)
Freitag, 25. August 2017
Macht Liebe blind?
"Eines Tages war ich die Beute einer schrecklichen Angst. Ich hatte das Gefühl, als werde mein Herz ausgewrungen wie ein feuchtes Tuch. Ich war von Leiden gequält. Beim Gedanken, dass ich diese göttliche Erscheinung nicht haben könne, schien mir das Leben nicht mehr lebenswert zu sein. Ich war entschlossen, ein Ende mit mir zu machen. Da erblickte ich das große Schwert, das im Heiligtum hing. Ich stürzte wie ein Toller darauf los, um es zu ergreifen und – plötzlich offenbarte sich mir endlich die gnadenvolle Mutter. Die verschiedenen Teile der Gebäude, der Tempel und alles andere verschwanden spurlos vor meinen Augen. Statt dessen sah ich einen Ozean des Geistes, grenzenlos, unendlich, blendend. Soweit mein Blick reichte, sah ich glänzende Wogen, die von allen Seiten her sich erhoben und mit schrecklichem Rauschen auf mich niederbrandeten, als wollten sie mich verschlingen. Ich konnte nicht mehr atmen. Vom Wirbel der Wogen erfasst, stürzte ich leblos hin. Was in der äußeren Welt vor sich ging, wusste ich nicht. Mein Inneres wurde von einer stetigen Welle unaussprechlicher, mir noch völlig unbekannter Glückseligkeit durchflutet und ich fühlte die Gegenwart der göttlichen Mutter."
Freitag, 14. Juli 2017
Kühe bei Stadtkyll
Am nächsten Tag "träumte" ich nochmals von den Kühen. Es war eine viel kleinere Gruppe von Tieren und waren kleiner und eher grau-braun. Sie grasten in einem kleinen, stark bewaldeten Tal. Zwischen den Bäumen hatte es hohes, dunkelgrünes Gras. Ich sass weiter oben neben einem Stein. Ich hatte einen Stecken in der Hand und passte auf die Kühe auf. Ich schaute den hoch oben fliegenden Vögeln zu. Es war eine andere Zeit und ein anderes Land.
Montag, 10. Juli 2017
Nichts liegen lassen?
"Setz Dich. Wanderer
sei hier Gast.
Doch nimm wieder mit,
was du hergebracht hast."
Donnerstag, 6. Juli 2017
Wie nutze ich meine Zeit richtig?
Wir verreisen heute.
Zeit - nicht nur die Ferienzeit - ist etwas kostbares. Man sagt auch: "Zeit ist Geld!". Gerade auch ich als evangelisch-reformierter Protestant habe mitbekommen, dass der Müssiggang aller Laster Anfang ist. Ich wertschätze die Zeit, indem ich möglichst viel tue. Wir sind eine Gesellschaft von Machern. Der erfolgreiche Nimmermüde ist das Ideal.
Irgend einmal kommt die Frage: "Was genau soll ich tun und warum? Was macht denn Sinn?"
Darüber wird seit Jahrtausenden diskutiert und geschrieben und moralisiert und empfohlen und ...
Ich tue erst einmal nichts. Gar nichts. Einfach weiterschlafen. Die Welt sich selbst überlassen und nachher erstaunt feststellen, dass alles weiterläuft, auch ohne mich.
"Müssen war gestern!" Immer wieder fällt mir dieser Buchtitel von Anouk Claes ein.
Vor ein paar Jahren war ich in einer Gruppenmeditation, welche zur Einstimmung mit einem langen, mantra-artigen Lied anfing. Unendlich oft kam der Refrain "Es gibt nichts zu tun" und am Ende, bevor die Stunde anfing, kam dann die Strophe: "Also fangen wir an!"
Was soll ich nun also tun, wenn überhaupt. Schlafen kann man ja auch nicht ewig! Was nun? Das kann man nicht sagen! Es gibt keine allgemeingültige Antwort auf eine so fundamentale Frage, könnte man meinen.
Doch... Zumindest für mich gibt es eine: Die Antwort kommt von innen. Eine tiefe Sehnsucht steigt auf. Nach Friede, Erfüllung, Schönheit, Liebe. Im Herzen beginnt es zu brennen und leuchten. Die bunten "Energie-Mücken" fliegen wie wild und ich weiss, dass ich die Zeit richtig nutze. Was immer ich dann tue, es ist das Richtige. Weil mein innerer Hunger und Durst mich dahin geführt haben. So wie die Gazelle in der Savanne. Sie riecht das Wasser und diesem Geruch folgt sie meilenweit, unaufhaltsam, bis zum Fluss und letztlich bis in den Tod.
So, jetzt "müssen" wir noch das Zelt checken. Und dann ab die Post!
Alles Liebe und habt eine gute Zeit, zu Hause oder noch weit weg von zu Hause, wo auch immer!
Namaste
(06.07.2017)
Freitag, 30. Juni 2017
Osho über das "erleuchtete Bewusstsein"
"Das erleuchtete Bewusstsein hat keine Antwort. Die Schönheit ist, dass es keine Fragen hat.
OSHO
Mit dem "Bewusstsein" meinte Osho wohl das Chit aus der Vedanta Philosophie, das reine, absolute Bewusstsein im Gegensatz zum empirischen Bewusstsein (Chitta).
Über das Schauen und die Aufmerksamkeit
Ich kann ja nicht nur essen! Zwischendurch mache ich auch anderes. Z.B. "schauen". Aber auch das ist wie essen.
Das geht so. Ich setze mich hin und schaue mich um. Am liebsten draussen in der Natur. Aber eigentlich geht das überall, selbst wenn ich nicht sitze. Ausser beim Autofahren, da muss ich aufpassen. Sonst wird's zur letzten Fahrt...
Ich sitze also da und schaue mir die Welt an. Das sieht ähnlich aus wie auf einem Photo oder in einem Film. Ziemlich flach. Ich bin stark kurzsichtig, aber trotzdem sehe ich was und das eigentlich dreidimensional. Dass die Welt dreidimensional ist, ist für mich eher eine akademische Spitzfindigkeit. Man sieht dreidimensional, weil man zwei Augen hat, welche nebeneinander in etwa dasselbe sehen.
Ich bin da und schaue und konzentriere mich darauf, dass die Objekte dreidimensional sind. Wenn ich mir z.B. einen Baum ansehe, dann gehe ich geistig um den Baum herum. Ebenso bei der Strassenlampe. Ja selbst die durchsichtige Luft zwischen den Dingen ist dreidimensional.
Das löst bei mir sofort ein eigenartiges Gefühl aus. Ich fühle etwas in meinem Körper, in der Mitte meiner Brust. Ich sage mal im "Herz". Das dreidimensionale Objekt ist jetzt teilweise in meinem Herz! Und das ohne dass ich an "Liebe" oder sonst was gedacht hätte. Nein, ich habe bloss etwas angesehen und habe es räumlich gefühlt.
Ich umarme, umschliesse das Ding. Ich meine, das ist meine Aufmerksamkeit - in meiner Terminologie die Kundalini - welche das Objekt in meinem Herz herumdreht und beleuchtet.
Das kann ich stundenlang machen. Jedenfalls viel länger als essen!
Und was passiert dann?
Ich sitze also da und nehme wahr. Wenn nun diese "reine", "offene" Wahrnehmung etwas anhält, dann bildet sich eine "Verbindung", ein "Erkenntnisstrom ohne Worte und Bilder". Ein Teil vom angeschauten Ding ist dann in mir und bleibt in meinem "inneren Garten". Es ist gegessen und ich werde nicht dick davon 😀. Nur reich!
Von diesem Punkt an kenne ich zwei Wege. Den einen will ich nur kurz erwähnen. Es kann passieren, dass diese Wahrnehmung "ausser Kontrolle" gerät und alles beschreibbare übersteigt. Das sind für mich sehr seltene Geschenke.
Der andere Weg besteht darin, nachdem ich mich verbunden habe, wieder mein Hirn anzustellen und zu versuchen mit dem Ding zu kommunizieren. Da arbeite ich dran...
Jedenfalls ist das "schauen", das "reine wahrnehmen", eine wunderbare, total süchtig machende Erfahrung!
(30.06.2017)
Montag, 13. März 2017
Kinderspielplatz
Dienstag, 28. Februar 2017
Am Waldrand
Donnerstag, 9. Februar 2017
Löwe Ludger spricht mit Waldkönigin Silvia im Bach
Löwe Ludger, der König der Trockenheit, spricht mit der Waldkönigin Silvia. Beide sind im Wasser und lassen es sich gut gehen. Es ist Ende Winter, kurz bevor die grossen Naturwesen kaum mehr so verträumt zu sehen sein werden. Die meisten kleinen Pflanzenseelen schlafen noch.