Es ist Ferienzeit! Landauf, Landab schliessen die Schulen. Man verreist mit Kind und Kegel. Auch den Lehrern und Lehrerinnen und deren Ehepartner bleibt nichts anderes übrig, als eben dann zu verreisen, wenn es Zeit ist.
Wir verreisen heute.
Zeit - nicht nur die Ferienzeit - ist etwas kostbares. Man sagt auch: "Zeit ist Geld!". Gerade auch ich als evangelisch-reformierter Protestant habe mitbekommen, dass der Müssiggang aller Laster Anfang ist. Ich wertschätze die Zeit, indem ich möglichst viel tue. Wir sind eine Gesellschaft von Machern. Der erfolgreiche Nimmermüde ist das Ideal.
Irgend einmal kommt die Frage: "Was genau soll ich tun und warum? Was macht denn Sinn?"
Darüber wird seit Jahrtausenden diskutiert und geschrieben und moralisiert und empfohlen und ...
Ich tue erst einmal nichts. Gar nichts. Einfach weiterschlafen. Die Welt sich selbst überlassen und nachher erstaunt feststellen, dass alles weiterläuft, auch ohne mich.
"Müssen war gestern!" Immer wieder fällt mir dieser Buchtitel von Anouk Claes ein.
Vor ein paar Jahren war ich in einer Gruppenmeditation, welche zur Einstimmung mit einem langen, mantra-artigen Lied anfing. Unendlich oft kam der Refrain "Es gibt nichts zu tun" und am Ende, bevor die Stunde anfing, kam dann die Strophe: "Also fangen wir an!"
Was soll ich nun also tun, wenn überhaupt. Schlafen kann man ja auch nicht ewig! Was nun? Das kann man nicht sagen! Es gibt keine allgemeingültige Antwort auf eine so fundamentale Frage, könnte man meinen.
Doch... Zumindest für mich gibt es eine: Die Antwort kommt von innen. Eine tiefe Sehnsucht steigt auf. Nach Friede, Erfüllung, Schönheit, Liebe. Im Herzen beginnt es zu brennen und leuchten. Die bunten "Energie-Mücken" fliegen wie wild und ich weiss, dass ich die Zeit richtig nutze. Was immer ich dann tue, es ist das Richtige. Weil mein innerer Hunger und Durst mich dahin geführt haben. So wie die Gazelle in der Savanne. Sie riecht das Wasser und diesem Geruch folgt sie meilenweit, unaufhaltsam, bis zum Fluss und letztlich bis in den Tod.
So, jetzt "müssen" wir noch das Zelt checken. Und dann ab die Post!
Alles Liebe und habt eine gute Zeit, zu Hause oder noch weit weg von zu Hause, wo auch immer!
Namaste
(06.07.2017)
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