Freitag, 4. November 2016

Ich "kenne" alle Menschen

Ich beschreibe hier ein Erlebnis, das ich vor mehreren Jahren in Basel hatte. Ich kann mich noch sehr genau daran erinnern, sehe noch diese Bilder, als ob es gestern gewesen wäre.

Es war ein kühler, aber sehr sonniger Mittag. Ich kam von einer Besprechung und musste das Bürogebäude wechseln und spazierte dabei am SBB Bahnhof entlang Richtung Centralbahnplatz. Zahlreiche Leute kreuzten meinen Weg. Plötzlich hatte ich das Gefühl, ich würde die Person kennen, die mir jetzt gerade entgegenkommt. Aber nein, den Namen wusste ich nicht. Trotzdem wollte ich schon Grüssen.... Genau so ging es mir mit allen Leuten! Alle waren mir vertraut. Ihr Wesen war wie ein offenes Buch. Nur konnte ich keine klaren einzelnen Details über die Menschen sagen, aber irgendwie kannte ich alle. Ein unbeschreiblich schönes, warmes  und beglückendes Gefühl durchströmte mich!

Das Gefühl, alle Menschen zu kennen, diese Verbundenheit, ist seither geblieben. Nur habe ich mich daran gewöhnt und mich damit abgefunden, dass ich nicht immer stehenbleiben und mit allen, denen ich begegne, ein Gespräch anfangen kann. Manchmal allerdings passiert es, dass ich lautlos mit Fremden spreche, ohne dass sie es richtig merken. Meist bemerken sie es dann doch irgendwie und fühlen sich leicht irritiert.

Umgekehrt werde ich jedoch sehr oft von Fremden angesprochen und bekomme dann innert kürzester Zeit sehr viel und sehr Persönliches zu hören.

Man kann auch in einer "Gesprächssituation", etwa im Zug oder in einem Restaurant, ein Gespräch zunächst wortlos anfangen, indem ich mich im Herzen auf die uns alle verbindende Liebe konzentriere. Dann schicke ich noch geistig ein Kompliment hinterher und schon beginnt ein Gespräch. Ich meine jetzt eines, das man normal mit den Ohren hört. :-)

Ganz selten, und das ist mir dann schon eher peinlich, scheinen andere meine Gedanken in etwa lesen zu können und antworten bewusst verbal oder gedanklich. Bei solchen Begegnungen geht es dann meist sehr schnell zur "Sache", ich meine zu etwas Wesentlichem.

(04.11.2016)

Freitag, 14. Oktober 2016

Abtei Saint-Maurice

Der Hauptteil des Kircheninnern wirkte eher dunkel, kalt und abweisend auf mich. Ein paar wenige Touristen verirrten sich hierhin und die meisten verliessen das Gebäude sehr schnell wieder. Andere torkelten mit dem Audioguide am Ohr durch die Kirche.

Da ich und meine Frau schon mehrmals hier waren, blieben wir zunächst auch nicht lange, obwohl ich mir fest vorgenommen hatte, diesen Ort etwas intensiver als auch schon zu erforschen.

Wir gingen durch den Haupteingang raus und weiter vorne durch die Pforte der Barmherzigkeit gleich wieder rein. Eine kleine Seitenkapelle lud zum Verweilen ein.

Ein feiner Luftzug nahm mich spiralig mit nach oben. Weit, luftig und erhaben war die Stimmung. Wunderschöne innere Musik erklang!

(14.10.2016)




Donnerstag, 13. Oktober 2016

Kirche St. Theodul in Leysin

Die Kirche wird brutal von einer Strasse umsäumt. Der Zutritt ist lebensgefährlich!

Die Kirche ist offen und trotz Strassenlärm recht ruhig. Die gewölbte Holzdecke im Kirchenschiff vermittelt eine kellerartige Atmosphäre. Durch die modernen, abstrakten Kirchenfenster kommt schönes Licht ins Innere. Ein paar Lampen versuchen den trotz allem recht dunklen Raum etwas zu erhellen. Es herrscht reformierte Nüchternheit.

Das geistige Leben des Ortes wird wie von einem schweren Deckel an der Entfaltung gehindert.

Auf dem Altar sitzt zwischen Blumenstrauss und aufgeschlagener Bibel ein violett-blaues Erdwesen. Es lässt seine Beine baumeln und schaut uns an. Das Wesen ist etwa einen Meter gross.

Rechts hinten, es hat dort hinter der Kanzel eine Richtung Kirchgänger gewendete Bank, tummeln sich mehrere "Nachthemd-Gespenster". Es sind Seelenteile von Verstorbenen.

Rechts beim Eingang hat es eine gemütlich eingerichtete "Diskussionsecke". Die Kirche macht einen freundlichen, etwas traurigen Eindruck.

Ich konnte mit keinem der Geistwesen sprechen. Habe das allerdings auch nicht allzu sehr versucht.

(13.10.2016)

Geschichte

1445 bewilligte der Bischof von Sitten den Bau einer dem hl. Theodul und der Maria Magdalena geweihten Kapelle. 1528 erfolgte die Einführung der Reformation in Leysin, 1702 wurde es eine eigene Kirchgemeinde. (Quelle: Historisches Lexikon der Schweiz)







Dienstag, 27. September 2016

Ein für mich neuartiger Zugang zur Kundalini Energie

Kundalini ist ein vielschichtiges Konzept welches in der einen oder anderen Form vor allem in orientalischen, z. T. aber auch in europäischen Philosophien auftaucht. Ich versuche hier bloss ein paar persönliche Erlebnisse der letzten dreissig Tage zu beschreiben, welche ich nach meinem Verständnis mit dem Begriff "Kundalini" verbunden sehe.

Nach einem weiteren Kurstag im Grundkurs von Anouk Claes, wo es unter anderem um das Thema "Aufmerksamkeit" ging, geschah folgendes:
Ich finde, dass es absolut OK ist, wenn die Schlange aufgerollt im Unterbauch verharrt! Sie liegt dort entspannt, und zwar als Ganzes, vollständig. Es geht weniger darum sich auf irgend was zu konzentrieren, als vielmehr alle Aufmerksamkeit von überall sonst abzuziehen und zurück zu nehmen. Im Yoga nennt man das Pratyahra (Rückzug) und ist ein grosses, absolut fundamentales Thema.

Sich mit etwas zu befassen, irgend was meine Aufmerksamkeit zu schenken, ist anstrengend, ist mit Aufwand, mit Energieverlust verbunden. Macht es Sinn, will ich mich wirklich mit diesem oder jenem befassen?

Umso mehr als diese Energie ruht, ganz bei mir ist, um so stärker spornt sie zu Aktivität an. Wieviel Kundalini Energie kann ich in ihrer schlafenden Form vertragen und geniessen, und wann will ich was tun, und mich im Rausch des Flusses baden?

Ich habe im letzten Monat enorm viel und erfolgreich gearbeitet und habe gemerkt, dass ich anfing, an meiner Gesundheit Raubbau zu betreiben. "Power and Speed" sind nicht a priori gut. Das bewusste und sinnvolle Lenken der zusätzlich gewonnen Energie muss ich erst noch lernen.
Insbesondere kann ich noch kaum glauben, dass ich einen Weg zu "mehr Tempo" gefunden habe. Wird das anhalten oder ist das wiedereinmal mehr nur so eine vorübergehende "Biorhythmusphase"? Jedenfalls bin ich total "aufgekratzt"!

(27.09.2016)

Samstag, 27. August 2016

Vernissage in St. Ursanne von visarte-jura

Ich gehe mit meiner Frau an eine Kunstausstellung in St. Ursanne, die Biennale von visarte-jura. Künstler mit "Jurabezug" zeigen ihre Werke in einem stillgelegten Zementwerk. Eine Skulptur von Jean-Pierre Gerber gefällt mir besonders. Es zeigt eine "aufgebrochene", geschliffene Steinsäule. Einzelne Kristallpartien wurden vom Künstler freigelegt. Kleine Berg-Zwerge von der Umgebung sprechen mit mir bei diesem Objekt, das sie auch interessiert. Sie meinen, dass die Skulptur schon ein paar Jahre alt sei. Ich frage sie nach dem Alter des Steines, worauf sie zu lachen beginnen. Sie fragen nach dem Verhalten der vielen Vernissagebesucher. Während den Ansprachen sprechen viele Leute einfach weiter, einfach etwas lauter. Auch scheinen sich die wenigsten Besucher wirklich für die Werke zu interessieren. Die Aufmerksamkeit springt herum und eigentliche Dialoge mit den Ausstellungsstücken scheinen selten zu sein. Und die Leute sehen weder die Naturwesen noch die anderen, nicht direkt "verwandten" Besucher. Die anwesenden Künstler sind nur für Eingeweihte sichtbar und scheinen nicht an einem Dialog zu ihren Werken interessiert zu sein. Das übliche "sehen und gesehen werden" findet statt.

Ich erkläre den kleinen Bergmännern, dass wir Menschen oft recht viel Einstimmungszeit benötigen, bis wir etwas hören oder sehen. Ich sah sie auch erst hinter mir stehen, als ich schöne Holzskulpturen neben der Steinsäule betrachtete.

Ich erwähne, dass Jean-Pierre Gerber ein Sänger sei. Das bringt sie sogleich in eine sehr respektvolle, andächtige Haltung. Vielleicht konnten sie den Künstler gleich singen hören? Das ging eine Weile so und dann zeigten sie mir zum Dank einen recht grossen Calcit Kristall, der wunderschön rosarot im Berginnern, hinter der Wand des Zementwerkes, leuchtete. Er war stabförmig und erinnerte mich irgendwie an die kleinen Kristalle welche bei der Skulptur zu sehen waren.
---
Nachtrag: wir waren bereits recht früh in St. Ursanne und zunächst meinten wir, die Vernissage sei im "Le Caveau", einem schönen alten Kellerraum. Dort ist eine kleine Ausstellung zu den Werken von Paul Suter. Diese Ausstellung steht im Zusammenhang mit der Biennale. Ich möchte nochmals mit dem Mann sprechen, welcher dort die Aufsicht machte. Ich habe im Nachhinein das Gefühl, dass er sich mit Naturwesen auskennt. Jedenfalls vibrierte sein Ausstellungsraum förmlich vor lauter Wesen und ich wäre am liebsten dort geblieben.

(27.08.2016)

Freitag, 26. August 2016

Männliches Naturwesen mit nach oben gestreckten Armen

Im Wald, am Rand einer Waldstrasse - es hat Felsen und Bäume - erscheint ein sehr menschenähnliches Wesen. Ich begegne an diesem Ort - im Umkreis von etwa 20 Metern - immer wieder Naturwesen. Es ist ein hagerer, langer Mann. Er hält die Beine geschlossen und streckt seine Arme gerade nach oben über seinen Kopf. Die gestreckten Handflächen sehen manchmal zueinander, manchmal nach vorne. Er bewegt sich kaum und ein eigentliches Gespräch kommt nicht zu stande. Er ist hell, mit dunklen Haaren und ist kaum bekleidet. Er verströmt viel Kraft. Ich betrachte ihn fünf bis zehn Minuten lang. Jedenfalls sehr lange. Dann verschwindet das Wesen und ich gehe weiter. Kaum weitergegangen kommt von hinten unten ein Auto welches sich mit einem vorne von oben kreuzt. Dann ist wieder völlige Ruhe und ich gehe weiter.

Nachtrag: am nächsten Tag wurde mir klar was diese Handstellung meinte: Es war ein Hinweis auf das Scheitel-Chakra, auf Sahasrara. Er hat mit den Händen auf den Raum über dem Kopf hingewiesen.
---
Ich begegne der unten abgebildeten Himmelsleiter, einem Weg ins Licht.
----
Eine Eingebung fordert mich zu mehr Handlunstempo auf. Es ist nicht das erste mal. Ich habe die Tendenz zu glauben, dass alles Geistige nur in gemächlichen, tranceähnlichen Zuständen möglich ist.
---
Wunderbares Nachtessen bei Freunden im Garten.

(26.08.2016)

Donnerstag, 25. August 2016

Aufmerksamkeit; Marie Benoit

Heute war ich zusammen mit meiner Frau im Grundkurs bei Anouk Claes in Münchenstein. Es ging vorwiegend um das Thema "Aufmerksamkeit". Ich sitze im Garten unter der Weide und bin am Aufarbeiten von all dem vielen Interessanten und Schönen, das wir heute gehört haben. Es war wie immer total spannend.

Die Sachen, die ich hier schreibe, sind natürlich stark von solchen Kursen geprägt. Was ich publiziere ist aber immer meine eigene Interpretation der Dinge.
---
Beim Einnachten kam wieder einmal Marie Benoit S. aus dem Elsass vorbei. Sie besucht uns mehrmals pro Jahr. Eine Zigeunerin, welche früher jeweils mit Körben von Haus zu Haus lief. Seit vielen Jahren Epileptikerin mit eingebautem Drug Dispenser. Früher eine starke Raucherin, hat seit ein paar Jahren einen diagnostizierten, unbehandelten Lungenkrebs und immer wieder Absenzen mit Stürzen. Sie lebt seit immer unter dem Existenzminimum. Ihr Mann hatte sich vor etlichen Jahren aufgehängt. Marie Benoit zog dann die Kinder alleine auf. Ohne finanzielle Zuschüsse aus der Schweiz hätte man ihr die Kinder entzogen. Oft war sie schon völlig am Ende. Sie ist total abgemagert. Aber sie läuft und läuft. Früher mit Körben, jetzt ohne.

Ihre Mutter wohnt im Wagen. Heute ist ihr 80er Geburtstag. Das letzte mal kamen beide zusammen mit einem Auto. Über Landstrassen und Feldwege. Das Fahrzeug hatte weder eine Versicherung noch war es fahrtauglich.

Mare Benoit strahlt und lächelt, hat mit dem Leben und ihrem Schicksal abgeschlossen. Völlig gläsern und zerbrechlich kann sie kaum noch sprechen. Sie bekommt zu Essen und zu trinken und Proviant für den Heimweg und einen beachtlichen Batzen. Dankend entschwindet sie in die Nacht.

(25.08.2016)

Mittwoch, 24. August 2016

Heiss und trocken; Grüntee

Ein weiterer heisser und  extrem klarer Sommertag. Viele Pflanzen leiden unter der Trockenheit.
---
Wie vor zwei Tagen erwähnt, bekam ich die Eingebung, mich mit Tee, insbesondere Grüntee, zu befassen. Ich braue mir einen halben Liter und spüre diesem Thema nach.

(24.08.2016)

Dienstag, 23. August 2016

Ein dunkles Wesen meldet sich

In der Nacht, im Traum aber auch im Halbschlaf, bedrängte mich ein dunkles, unheimliches, angsteinflössendes Wesen. Nicht ein allzu schlimmer Albtraum, aber doch sehr unangenehm. Es könnte zumindest teilweise mit der zähen Verdauung von Linsen erklärt werden. Jedenfalls führte es dazu, dass ich mich zwei Tage lang wieder einmal intensiv mit dem Darm und insbesondere der richtigen Zubereitung von Hülsenfrüchten befasste.

Man sollte Hülsenfrüchte immer einen Tag lang einlegen und ein paar mal das Wasser wechseln. Es wird auch empfohlen, die Bohnen nach dem Einlegen nochmals ein bis zwei Tage lang feucht zu halten - nämlich bis sie zu keimen beginnen.

Aber der für mich eindrückliche Abschluss des Traumerlebnisses geschah zwei Tage später nach einem Nachmittagsschlaf. Ich wachte auf mit dem Gedanken, Grüntee, oder einfach überhaupt "Tee", sei ein verstärkt zu beachtendes Thema. Jedenfalls sitze ich jetzt am 24. August im Garten unter unserer Weide und schlürfe Grüntee während ich diesen Blogeintrag schreibe. :-)

(23.08.2016)

Montag, 22. August 2016

Strommast

Längeres Gespräch mit einem Hochspannungsmasten. Gestein aus dem Erdinneren wurde durch die Menschen in eine bestimmte Form gebracht. Das Metall ist gebannt in diese Form durch die Naturgesetze der Physik. Aber auch die vom Menschen geschaffenen Wesen werden von den Kräften der Umwandlung langsam aber sicher "erlöst". Ein Gefühl von Dankbarkeit und Respekt durchströmt mich.
---
Blühende Herbstzeitlosen zeigen Richtung Herbst.
---
Schönes Jakobs-Kreuzkraut mit Insekten im Garten.
---
Wunderschöner, strahlend klarer Sommertag. (22.08.2016)

Sonntag, 21. August 2016

Familienfest; Auto; die Schweiz leert sich

Schönes Verwandtschaftsfest auf dem Sulzchöpfli.
---
Ich finde mein Auto plötzlich ausserordentlich schön. Am nächsten Tag hatte ich dann ein ähnliches Erlebnis mit einem Hochspannungsstrommasten. ---
Die Schweiz oder zumindest die NW-Schweiz beginnt sich zu leeren. Gebaute Infrastruktur wird teilweise nicht mehr oder nur noch wenig gebraucht. Ich habe das Gefühl, es gäbe plötzlich wieder mehr Platz für die Menschen und die Natur beginnt Raum zurückzuerobern. Ist das nur Wunschdenken von mir?
(21.08.2016)

Samstag, 20. August 2016

Garten; Klarinette

Ich verbringe etliche Stunden im Garten mit Gras schneiden. Das mache ich mit einer grossen Heckenschere. Barfuss kämpfe ich mich schwitzend und oft am Boden kniend durch das überreife Gras. Ich schneide jeweils nur ein kleines Stück. Das führt dazu, dass der Garten aus vielen unterschiedlichen Flecken besteht.

Einzelne hoch wachsende Kräuter lasse ich genau so stehen wie noch nicht völlig verblühte Gräser. Dann hat es auch Bäume und Sträucher.

Das gelb blühende Jakobs-Kreuzkraut ist stellenweise höher als ich! Ich nehme mir die Zeit und schaue mir "alle" Pflanzen ganz genau an. Es ist wunderschön, was da alles während unserer zweiwöchigen Abwesenheit gewachsen ist!
---
Sergio Bosi, ein Facebook Freund hat ein wunderschönes Klarinettenkonzert geteilt. Sehr berührend!
https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=10202212115421005&id=1733280839

(20.08.2016)

Freitag, 19. August 2016

Maria in Candelaria

Am letzten Tag unserer Teneriffa Ferien besuchten wir die Basilika in Candelaria. Wir nahmen auf dem zweitvordersten Bank platz und betrachteten das lebhafte Treiben vor der Marienfigur.

Ein wesentlicher Bestandteil der Marienverehrung scheint darin zu bestehen, dass man sich vor der Maria fotographiert.

Ich sitze da und schaue mir diese sich wiederholenden Szenen an. Ich sehe Leute neben der Maria stehen oder im Rollstuhl sitzen, das Gesicht so wie jenes der Maria auch, mir zugewandt.

Und jedes (?) mal passiert folgendes: Die Person schaut in die Richtung der Kamera und weiss die Maria neben und hinter sich. Und dann wird die Person von der Maria gesegnet! Es geht ganz schnell, dauert nur einen Augenblick, ist aber  wunderschön zum Anschauen. Dieser Ort strahlt wirklich sehr viel Kraft aus und ich denke immer wieder gerne zurück an diese Begegnung.
(19.08.2016)

Donnerstag, 18. August 2016

Gedanken zu Carpe diem

Versuch einer Beschreibung von "Carpe diem":

Der entspannte, sich wohlig anfühlende physische Körper funktioniert dank dem Reptilienhirn und dem Instinkt automatisch. So muss ich mich z.B. weder um die Atmung noch um den Herzschlag kümmern.

Der Energiekörper ist entspannt und weit. Solange ich lebe, wird dieser ebenfalls automatisch unterhalten. Mit jedem Atemzug werden neue Energiepartikel erzeugt und über meine Aura in die Umgebung verstreut.
Meine Aufgabe besteht darin, diese zwei Körper in ihrer natürlichen Funktion nicht zu behindern.

Ab und zu mache ich ein paar Gymnastikübungen oder sende bewusst Energiepartikel.

Die Gefühle sind ruhig und entspannt und warten auf ihren Plätzen auf das was kommt. Wenn was Gröberes kommt, dann melden sie das automatisch ans Bewusstsein weiter.

Der Denkapparat ist ruhig und entspannt. Denken ist Arbeit und ist anstrengend. Falls etwas Wichtiges durchdacht werden muss, dann wird automatisch das Bewusstsein informiert.

Mein Bewusstsein ist frei und kann in Absprache mit meinem Willen mit den Ereignissen in Resonanz gehen. Gewisse Ereignisse werden dabei als besonders wichtig empfunden, andere werden eher unbewusst registriert oder kaum wahrgenommen.

Das was wertvoll scheint, wird gepflückt und aufgehoben.

(18.08.2016)

Dienstag, 31. Mai 2016

Besuch bei Emma Kunz in Würenlos

Am 30.05.2016 waren meine Frau und ich in Würenlos beim Emma Kunz (1892-1963) Zentrum. Ein ruhiger, malerischer Ort. Es hatte kaum andere Besucher.

Wir sahen uns die ausgestellten Bilder an und konnten auch für eine halbe Stunde die Grotte besuchen. Die sehr hilfreiche Dame im Museum konnte viele Fragen beantworten, aber wie so oft, umso mehr man weiß, umso mehr Fragen tauchen auf.

Unter anderem wollte ich wissen, was die Leute denn so berichten, nachdem sie die Grotte besucht haben. Ich hoffte ich würde ein paar tolle Geschichten von mehr oder weniger hellsichtigen Besuchern erfahren. Man scheint jedoch nicht explizit nach solchen Berichten zu fragen und würde dies als allzu einmischend empfinden.

In der Grotte fragte ich mich, ob Emma Kunz die Höhle so wie sie ist noch gesehen hatte und ob sie diese eventuell auch ein bisschen verhext hatte? Irgendwie hatte ich jedenfalls das Gefühl dem sei so. Sie "persönlich" traf ich nicht an. Ich nehme an, dass sie weiterhin stark beschäftigt ist.

Schade ist, dass die zwei von ihr geschriebenen Bücher vergriffen und nicht alle Bilder digital erhältlich sind. Das wäre mir wichtiger als das hübsche, überlebensgroße Portrait von Emma Kunz auf der Hauswand.

Durch die wenigen Texte über Emma Kunz im Museum und im Internet ist es schwierig, sich die Person richtig vorstellen zu können. Es bleibt mir nur meine Imagination.

Nun aber schön der Reihe nach...

Wir parkieren auf einem Rasenplatz und spazieren wenige Meter der Strasse entlang nach oben durch ein halboffenes Tor. Dann treffen wir auf ein paar Gebäude und wir fragen uns wo es nun eigentlich lang geht. Wir gehen zwischen den Häusern durch nach oben und bevor wir es richtig merken, sind wir auf einer Wiese über dem Zentrum mit Aussicht auf die Autobahn. Wir machen noch ein paar Schritte und kommen dann zum Schluss, dass wir wohl zu weit gegangen sind.

Also wieder zurück nach unten und dann zieht uns ein mit einem Vorhängeschloss abgeschlossenes Tor an. Wir denken, dass das Zentrum eventuell geschlossen ist. Dann gehen wir zu einem großen Haus und dort hat es eine Türe wo etwas von "Teestube" und "Empfang" steht. Die Vorstellung einer Teestube gefällt mir ungemein. Da muss ich unbedingt hin! Wir gehen zunächst mal zum Empfang und später lernen wir, dass die Teestube nur offen ist, wenn Gruppen hier sind. Der "Empfang" ist ein kleiner Raum mit einem Büchertisch und ein paar Aushängen an der Wand. Hinter einer Glastür sind zwei Damen. Die eine schreibt was in den Computer und die andere telefoniert. Nach etlichen Minuten und nachdem wir uns hier alles genau angesehen haben und weil niemand Anstalten macht uns zu "empfangen", gehen wir unverrichteter Dinge wieder raus. 

Dann hat es am Nachbargebäude ein Scheunentor mit einer kleinen Aufschrift "Museum". Wir testen ob die Türe offen ist und siehe da, wir haben das Zentrum gefunden. Der Besuch kostet 15.-- pro Person inklusive Grottenbesuch. Und dann besuchten wir eben das Museum und nachher die Grotte. Wir kauften ANION A und "Hausgeist zum einreiben" und alles war ganz schön und nett.

Nur eben: Es liegt ein verworrener Geist über der Anlage! Einerseits spüre ich den Sog der Grotte und andrerseits gibt es ein geistiges "Gestürm" und das verhindert die Entfaltung der an sich starken geistigen Energien. Schade! Oder ist das nicht der richtige Ort oder nicht der richtige Moment?

Wir bekamen dann einen Schlüssel für das Vorhängeschloss und wir durften für eine halbe Stunde in die Grotte. Eine kleine Besuchergruppe verlässt gerade die Höhle und wir treten ein.

Eine halbe Stunde ist für mich viel zu wenig Zeit um wirklich in die Tiefe zu gehen. Aber immerhin, wir wandern in der Grotte hin und her und ich mache auch ein paar Fotos mit meinem Mobile.

Am meisten fasziniert mich die hintere, quer verlaufende Wand. Dort soll es auch sehr "hohe Boviseinheiten" haben.

Diese Natursteinwand fasziniert mich total! Personen treten hervor. Zum Teil nur Köpfe, zum Teil ganze Szenen! Auf der Steinleinwand laufen wunderschöne Imaginationsfilme. Ich sah einen Reiterfilm und jemanden der Albert Einstein sehr ähnlich sieht. Er sagte nichts, aber dafür waren die Pferde um so schöner.

Am nächsten Tag, zu Hause im Jura der NW Schweiz, sitze ich unter einem sehr regnerischen Himmel im Garten im hohen Gras. Wer war diese Emma Kunz? Was ist das für eine Forschung, die nicht aufgeschrieben und nicht weitergegeben wurde? Oder wurde die Forschung doch weitergegeben? An wen? Wie kann ich Zugang dazu finden? Sind es "nur" die gemalten Bilder? War Emma eine heilige Nonne oder oder eine intensive Lebenskünstlerin? Da kommen Worte:

Das Nahe ist weit weg.
Das Ferne ist nah.
Das Nahe ist das, was du als nächstes brauchst. Es ist das, was ansteht, aber oft schwer zu sehen und zu realisieren ist.

Die Leinwand mit den Filmvorführungen



Samstag, 21. Mai 2016

Alles muss ins Feuer

Heute war ich mit meiner Frau und drei anderen Teilnehmerinnen an einem Geistreisekurs von Margaretha Trummer auf der Liesbergerweid. Bei schönstem Wetter sassen wir den ganzen Nachmittag draußen in einer wunderbaren, sommerlich warmen Landschaft. Es hat Wiesen und Bäume und Wald und eine schöne Sicht über die Hügel.

Wir sitzen auf bequemen, hochlehnigen Kunststoffstühlen unter Eichen. Die Vögle zwitschern, Insekten fliegen herum und die Naturwesen der Umgebung wissen, dass hier immer wieder Geistwesenkurse stattfinden. Man spürt dass die Naturwesen sich freuen und interessiert warten sie auf die Kommunikation mit uns. 

Wir machen Geistreisen zu den vier Elementen, begleitet von schöner Musik aus einem kleinen Lautsprecher. Wir konzentrieren uns jeweils rund zwanzig Minuten lang auf ein Element und anschließend erzählen wir uns unsere Erlebnisse. Ich schildere hier zwei meiner Haupterlebnisse im Telex-Stil. Die Geschichten wären viel länger und ich konzentriere mich auf ein paar wenige Punkte.

Beim Thema Erde wählte ich einen meiner Standardeinstiege in die geistige Welt: In die Birke, den Stamm runter zu den Wurzeln, dann kommt dort ein alter Burgturm mit einer Wendeltreppe aus Stein. Drei Drehungen nach unten und dann stehe ich vor einer geschlossenen, massiven Türe. Ich klopfe an und jemand macht auf. Der große, fensterlose Raum ist meist recht dunkel und hinten links brennt ein Feuer.

Ich erkläre mein Anliegen: "Wir machen eine Übung zum Thema Erde." Der Zwerg, der mich rein ließ, zeigt auf eine Wand an der ein riesiges Ölbild hängt. Er sagt: "Schau". Ich sehe fast nichts, so dunkel ist es. Der Randbereich des Bildes ist mehr oder weniger schwarz, aber oben rechts hat es einen großen runden hellen Fleck. Ich sehe einen orange-rot-gelben Kreis. Ich sage dem Zwerg, der rechts unten vor dem Bild steht, dass ich nicht viel sehe. Er erwidert: "Soll ich deinen Kopf ins Bild drücken?". Irgendwie tönt das bedrohlich, aber auch lustig. Ich nehme an, dass dies seinem Humor entspricht und dass ich wohl nichts zu befürchten habe.

Dann tauche ich in den roten Kreis ein und dahinter brennt ein Lagerfeuer. Das geht ein paar mal hin und her. Einmal stehe ich vor dem Bild und studiere dem roten Kreis nach und dann bin ich plötzlich wieder am Lagerfeuer.

Und schon klingelt das Glöcklein der Kursleiterin und wir sind wieder zurück auf unseren Stühlen. Wir berichten uns unsere Erlebnisse. Am Ende zeigt uns Margaretha das Plattencover der gehörten Musik auf ihrem Mobile. Das Bild sieht ziemlich genau so aus wie mein Ölbild. Auch der Zwerg ist vorne rechts unten zu sehen.

Beim Element Feuer halte ich zunächst mal meine Augen offen und ich versinke in der grünen Wiese. Meine Geistführerin steht da. Tränen rollen über mein Gesicht. Sie weiß wieso ich hier bin. Sie hat auf der Wiese ein schönes, ordentliches Feuer gemacht. Sie sagt: "Alles muss ins Feuer. Alles!" Ich weine und frage: "Was denn?" Sie nimmt ihre langen offenen schwarzen Haare mit einer Hand zusammen und hält sie ins Feuer. Sofort lodern Flammen um ihren Kopf. Sekunden später steht sie wieder da wie vorher und die Haare sind völlig unversehrt. Sie erklärt: "Alles muss umgestaltet werden. Alles!". Ich spüre dass es viel zu tun gibt für mich und schon ertönt wieder das Glöcklein.

Dienstag, 3. Mai 2016

Baumwesen oder Zwerg in Rottanne

Heute Vormittag stand ich am Straßenrand und wartete auf das Postauto. Hinter mir fließt der Bach mit viel Wasser, gesäumt von Bäumen. Vor mir liegt die schwach befahrene Hauptstraße und dahinter eine mittlerweilen recht hohe Baumreihe. Ich betrachte die Bäume und sinniere über die Eschen, welche noch keine Blätter haben oder welche eventuell bereits abgestorben sind wegen der Eschenkrankheit. Ich stehe im übrigen unter einer recht grossen Esche.

Wie ich so in einen zu mir hin gewandten, nach oben zeigenden Rottannenast schaue, zeigt sich mir darin eine Zwergengestalt welche etwa 50 - 80 Zentimeter hoch ist und mich anschaut. Ich betrachte das Wesen und denke, dass das ja vielleicht nur ein Phantasiebild von mir ist, hervorgerufen durch die Farben und Formen des Zweiges. Ich gehe diesem Gedanken nach und versuche herauszufinden, ob dem wirklich so ist. Sind es wirklich die sichtbaren Strukturen, welche mit etwas Phantasie etwas zwergartiges an sich haben?

Das Bild verschwindet und ich sehe nur noch Äste und Tannengrün und auch mit dem besten Willen ergibt sich kein solches Bild mehr! Ich bin über mich selbst erstaunt und bedaure natürlich, den Kontakt verloren zu haben. Ich sehe das Postauto kommen und schaue nochmals kurz in den Zweig. Ich sehe wieder den Zwerg. Er hat sich abgewendet und scheint anderweitig beschäftigt zu sein.

Im Postauto frage ich mich, wieso ich in der Natur oft Geistwesen sehe, aber in technischen Einrichtungen wie Autos, Zügen, Läden usw. eher selten. Natürlich sind hier die mit den normalen Augen sichtbaren Strukturen relativ homogen, meist geradlinig und laden nicht zum träumen ein. Ich habe aber stark das Gefühl, dass ich da irgend einen Knoten zu lösen habe. Ich sehe relativ leicht die Geistwesen welche Menschen begleiten, Auras und ähnliches. Aber irgendwie ist es schwierig für mich, in solchen Umgebungen Geistwesen zu sehen, welche nicht direkt mit Menschen oder Tieren zusammenhängen.

Mittwoch, 27. April 2016

Wer hat gesprochen?

Heute Morgen wachte ich aus einem Traum auf. Ich habe ihn grösstenteils schon wieder vergessen. Aber den eigentlichen Aufwachmoment habe ich immer noch in den Knochen. Da sprach doch jemand direkt in mein Ohr und recht laut: "Pass auf!". Natürlich wachte ich gleich auf und schaute um mich, um zu sehen, wer denn da ist. Niemand war da.

War das ein Teil vom Traum? Oder bin ich aufgewacht, weil ich irgend was besonderes hörte und mein Traumbewusstsein hat dann diese Geschichte erfunden?

Ich höre selten Stimmen. Meist sind es nur sehr kurze und sehr schnell gesprochene "Sätze" oder ein zwei Worte. Zudem habe ich auch eher Angst vor solchen Phänomenen. Ich ziehe rein geistige Gespräche in der Anderswelt und oft in reiner Bildform, solchen halb-physischen Durchsagen vor.

Aber so ein bisschen besonders aufpassen werde ich heute natürlich schon... Kann ja eh nichts schaden!

Dienstag, 26. April 2016

Langsamkeit, Hektik und Fluss

Um in einen Zustand des Schauens, der geistigen Wahrnehmung, zu kommen, benötige ich meist eine ruhige, meditative Grundhaltung. Hektik und Stress sind Gift. Wenn mich etwas seelisch belastet, dann bin ich nicht offen für feinstoffliche Wahrnehmungen.

So weit, so gut. Wenn es nun aber klappt und ich mich mit der geistigen Welt verbunden fühle, dann falle ich in den "Flow". In diesem Zustand steht mir ein weites Lebensgefühl-Spektrum offen. Ich kann in Reglosigkeit versinken, oder aber auch in einen erhöhten Aktivitätsgrad wechseln. Plötzlich geht Vieles sehr schnell. Die geistige Kommunikation kann unglaublich schnell und intensiv sein, aber auch körperliche Handlungen können mit viel grösserer Schnelligkeit und Leichtigkeit erfolgen.

Es ist für mich dann immer eine Herausforderung, in diesem angeregten Zustand nicht "auszuspacen" und durch überdrehte Handlungen den Flow zu verlieren. Die Kultivierung des Flows ist für mich mindestens so anspruchsvoll, wie ihn überhaupt erst zu finden. Es geht eigentlich darum, eine erhöhte Nervenspannung auszuhalten und bewusst zu leben. Die untenstehende Linie versucht das zu verdeutlichen.



Zurück bei blogger.com

Ich hatte diesen Blog - oder zumindest einen Teil davon - früher schon einmal bei blogger.com. Dann zügelte ich alles zu Google Sites. Aber Google Sites (https://sites.google.com/site/weltenbeschreibung) sind schwierig auf dem Mobile zu schreiben. Deshalb versuche ich es jetzt wieder mit blogger.com.

Ein herzliches Dankeschön an Google und Blogger.com, die uns all diese Tools gratis und in immer besserer Qualität zur Verfügung stellen!

Fischstäbchen

Draußen regnet es. Es tropft an unsere Holzfenster. Wie lange bleiben die wohl noch dicht? Wir sollten sie wieder einmal einreiben.

Meine Frau ging in den Chor. Ich sitze vor der leeren Bratpfanne, vis-a-vis vom Kühlschrank. In der NZZ schreiben sie über das Internet der Dinge. Die Dinge werden bald miteinander sprechen via TCP/IP.

Der Kühlschrank macht seine Töne, ein hohes Summen, ein fast regelmässiges "Dreh- und Schiebgeräusch" und ab und zu gurgelt er. Wir benutzen ihn zum kühlen der Dinge und als Reklamesäule.

Ich frage ihn: "Brauchen wir das IoT (Internet of Things)?" Er meint: "Nicht unbedingt. Du kannst ja meine Türe öffnen, wenn du wissen willst, was drin ist!" Ich erwidere: "Du bist zu weit weg!"

Draußen wird es langsam dunkel und ich bekomme kalt. Vielleicht sollte ich Finken anziehen? Das ist das Letzte, woran ich mich noch erinnern kann. Dann gehe ich durch einen langen schmalen Gang. Alles ist in einem zwielichtigen Blauton. Es ist eiskalt. Die Kälte brennt in meiner Lunge und mein Atem macht Wolken als ob ich rauchen würde. Der Boden schwankt, sanft schaukelt er hin und her. Hinten am Ende des Ganges sind warm angezogene Arbeiter mit riesigen dicken Handschuhen. Unter fellgefütterten Kapuzen sieht man von der Kälte gezeichnete Gesichter. Sie sprechen eine fremde Sprache. Sie sprechen eigentlich kaum. Einer öffnet eine Klappe und es kommt etwas reingerutscht das aussieht wie weiße Eisstücke. Die Stücke füllen einen großen Behälter. Ich gehe weiter, öffne eine schwere Schiebetür und dann bin ich auf Deck und sehe das Meer und den blauen Himmel. Endlich kann ich wieder normal atmen. Da öffnet sich die unterste Schublade unserer Reklamesäule. Es schwimmen kleine Fische darin.

Ich stehe auf und sehe nach. In dieser Schublade hat es tiefgefrorenen Rahmspinat und Reibkäse. In der zweituntersten Schublade hat es unter anderem ein Pack tiefgefrorene Pangasiusfilets aus Vietnam.

Ich sage zum Kühlschrank: "Ich glaube eher dass die Leute isländisch oder so sprachen. Jedenfalls erinnerte mich nichts an Vietnam."

Da sagt der Kühlschrank: "Du sahst die Fischstäbchen - Dorsch aus Wildfang - vom Coop, die Aktion waren, und die du beinahe gekauft hättest!"

Wir kichern beide. Ich verabschiede mich vom Kühlschrank und gehe spazieren. Es ist eine kalte Nacht.



Donnerstag, 31. März 2016

Sankt Alban Kirche in Basel

Evangelisch-reformiert und serbisch-orthodox, geht das? Natürlich! Alle Christen berufen sich auf dasselbe Ereignis.

Rudolf Steiner hatte dies in einem noch viel weiteren Sinne folgendermassen formuliert: "Eine Zeit wird kommen, wo derjenige, der Anhänger der chinesischen, der buddhistischen, der brahmanischen Religion ist, es ebensowenig gegen seine Religion finden wird, das Mysterium von Golgatha anzunehmen, wie er es gegen seine Religion findet, anzunehmen das Kopernikanische Weltensystem. Und es wird angesehen werden als eine Art von religiösem Egoismus, wenn man sich in den außerchristlichen Religionen wehren wird, diese Tatsache anzunehmen. Die Tatsache, die eben jetzt vom Mysterium von Golgatha geltend gemacht worden ist, hat mit irgendeinem konfessionellen Christus nichts zu tun, sondern ist eine objektive okkulte Tatsache. Wie niemand verbieten kann, die Kopernikanische Weltanschauung zu lehren, weil sie nicht in den alten indischen Religionsbüchern steht, so kann auch niemand verwehren, die Tatsache von dem Mysterium von Golgatha zu lehren aus dem Grunde, weil es nicht in den Religionsbüchern der alten Inder enthalten ist."



Montag, 28. März 2016

Das Wissen drängt an die Öffentlichkeit

«Ich sah mich vor die Bedingungen des geistigen Lebens der Gegenwart gestellt. Denen gegenüber sind Geheimhaltungen, wie sie in älteren Zeiten selbstverständlich waren, eine Unmöglichkeit. Wir leben in der Zeit, die Öffentlichkeit will, wo irgend ein Wissen auftritt.» - Rudolf Steiner

Das heisst noch lange nicht, dass alles was im Internet irgendwo irgendwie geschrieben wird, von Bedeutung ist. Ich glaube jedoch einen Trend hin zu gehaltvolleren Posts ausmachen zu können. Jedenfalls finden berührende Texte mehr und mehr Aufmerksamkeit.

Sonntag, 20. März 2016

Sich inspirieren lassen

Um inspiriert werden zu können, muss man bereit sein, sich inspirieren zu lassen. Anstatt grosse potentielle Inspirationsquellen zu suchen, kann man sich öffnen und sich von dem inspirieren lassen, was da ist.

Man kann sich von schöner Musik inspirieren lassen. Aber die Ohren und das Herz müssen offen sein. Ansonsten bringt auch das schönste Konzert nichts.

Ich sitze hier vor dem Computer und lausche den Geräuschen um mich. Was höre ich? Was klingt in mir drin an? Ich lasse mich inspirieren und beginne zu singen, oder ich stelle eine unnötige Lärmquelle ab, oder ich halte mir die Ohren zu und konzentriere mich ganz auf die inneren Geräusche, oder ich suche ein Musikstück im Internet und höre das.

Umso grösser die Innere Ruhe, umso ausgeglichener ich bin, umso leichter kann ich inspiriert werden. Umgekehrt verhindern Sorgen und ein unkontrollierter innerer Monolog die Inspiration. Es braucht dann schon einen sehr starken Anstoss - z.B. einen wunderschönen Sonnenuntergang, ein Musikstück das ganz besonders stark zu Herzen geht - um inspiriert zu werden. Wer z.B. eine Depression hat, kann nur noch schwer inspiriert werden.

Eine Gitarre mit frei schwingenden Saiten beginnt zu klingen, sobald Musik ertönt. Sind die Saiten aber blockiert, weil ein Gegenstand darauf liegt, dann können die Saiten nicht von sich aus zu summen beginnen.

Man kann in einem Gespräch versuchen, die eigene Meinung zu verbreiten, oder man kann zuhören und von den anderen lernen. Es braucht beides: Schwingen und mitschwingen. 

Donnerstag, 18. Februar 2016

Das Licht der Nacht

Wir wohnen für zwei Wochen im Februar in Finnland (Region Savonlinna) in einem Haus im Wald an einem zugefrorenen See. Es liegt viel Schnee und es ist meist etliche Grade unter Null. Sonne, Mond und Sterne lassen sich nur selten blicken. Der Himmel ist meist weiß wie der Schnee. Ab und zu bläst der Wind Schnee von den Föhren und oft schneit es.

Die Nächte sind lang, über vierzehn Stunden lang. Fast jede Nacht sitze ich mehrere Stunden am Fenster und betrachte die Finsternis und den hellen Schein, welcher den Wald durchströmt.

Ich sitze in einem bequemen Lehnstuhl. Hinter mir gibt der heiße Specksteinofen seine behagliche Wärme ab. Vor mir ist das grosse Fenster zur Veranda. Alle Lichtquellen sind ausgeschaltet. Die Kerze habe ich ausgeblasen und dem Fernseher, den ich eh nicht benutze, habe ich den Stecker gezogen damit der rote Infrarotpunkt nicht leuchtet.

Es ist völlig ruhig und dunkel. Ich sehe mit meinen Augen die dunklen Bäume und den hellen Schnee. Senkrechte, völlig schwarze Föhrenstämme - das Rot der Rinde in den oberen Partien oder gar das Grün der Nadeln sind nicht sichtbar. Die Farben, "die Taten und Leiden des Lichts" (Goethe), sind erloschen. Es gibt nur Grautöne und Schwarz. Das herumirrende Urlicht - von wo mag es nur herkommen? von den Sternen hinter den Wolken? - wirft keine Schatten.

Auf dem Waldboden und den Ästen der Bäume sehe ich den hellen Schnee. Etwas höher, hinter den Bäumen, der helle See. Am anderen Ufer des verschneiten Sees liegt ein Streifen schwarzen Waldes. Darüber die hellen Wolken. Ich vertiefe mich in die Grautöne, in das Hellere und das Dunklere. Eine sanfte Geborgenheit liegt über der Landschaft. Ich behalte die Augen offen und schaue.

Das Licht zwischen den Bäumen wabbert hin und her. Das Licht strömt um die schwarzen Baumstämme. Hüllt sie ein. Licht ist eine Flüssigkeit. Es strömt und ab und zu funkeln farbige Punkte. Zuerst nur gelbe und rote, dann auch violette, grüne. Die Nacht glitzert. Die meisten Funken erlöschen innerhalb eines Momentes. Andere bleiben etwas länger, verschwinden ohne etwas zu sagen wieder in der Finsternis.

Aber es hat nicht nur Licht in der Nacht. Da ist auch die Finsternis. Stark und ruhig steht sie da wie gefrorenes Licht. Es ist ein Wesen einer anderen, längst vergangenen Zeit. "Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis war über der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser." (Moses, Gensis)

Finsternis ist genauso unfassbar wie Licht. Wenn wir von "Licht" sprechen, so meinen wir meist bloß die Reflexionen des Lichts an den Oberflächen. Nicht das Licht an sich.

Ich schaue weiter in die Nacht mit weit offenen Augen. Plötzlich kippt das Bild weg. Alle Formen sind weg. Da ich das kenne, erschrickt es mich auch nicht. Ich schaue in einen leeren Bildschirm. Keine Farben und keine Formen. Nicht einmal grau! Dann tauchen die Bäume wieder auf. Sie kommen von weit her.

Ich schaue ganz entspannt weiter in die Nacht. Übrigens, das "ganz entspannte Schauen" ist die einfachste Übung zur Aktivierung des Dritten Auges. Ich betrachte mein inneres Licht mit offenen Augen. Es scheint wie eine helle Sonne ganz oben im Zenit und schon hat sich der Wald wieder in ein Nichts aufgelöst.

Das bringt mich auf eine Idee. Ich forme eine Lichtkugel mit meinen Händen. Sie soll schön orange leuchten. Ich sehe nach draussen und konzentriere mich auf die Herstellung der Lichtkugel. Ich will sie dann über den See werfen. Aber vorher schaue ich sie mir doch noch an. Nichts von orange! Grün-blau leuchtet sie. Wie dem auch sei, ich stoße sie sanft durch die Nacht Richtung Veranda. Es passiert weiter nichts. Ich schaue einfach über den See. Da erschrecke ich! Ich drehe mich um und schaue nach hinten in die dunkle Stube. Hatte ich doch deutlich die "Spiegelung" eines orangen Kreises in der Fensterscheibe gesehen. Aber jetzt ist er weg. 

Da höre ich Schritte. Es ist drei Uhr nachts. Von vorne rechts kommt jemand durch den Schnee. Ich habe keine Sicht in diese Richtung, aber jetzt ist er nahe. Mit einem weiten, unwirklichen Sprung kommt er hoch auf die Holzveranda. Er bleibt draußen und stellt sich links neben mich, so dass ich ihn nur halb sehe und meine Sicht auf den verschneiten See erhalten bleibt. Er ist etwa einen Meter grösser als ich, in wilden schwarzen (?) Winterkleidern steht er da. Er hält eine Laterne mit einem orange leuchtenden Licht in der Hand. Er schaut mich kurz an, dann dreht er sich von mir ab - als wollte er mich nicht beängstigen -, bleibt eine Weile stehen und wir beide schauen gemeinsam über den See. Dann geht er weiter seines Weges nach links hinten.

Während seinen ersten paar "Schritten" sehe ich ihn noch. Es sind sehr weite Luftsprünge, die er macht. Ich betrachte noch eine Weile den Wald und lege mich dann wieder schlafen.


Montag, 15. Februar 2016

Die Rentiere des Winters

Meine Frau und ich machen eine lange Wanderung mit Langlaufskis durch tief verschneite Wälder in Finnland (Region Savonlinna). Es ist Februar. Wir folgen einer existierenden Spur. Das Gelände ist abwechslungsreich. Es hat kleine Hügel, mehr oder weniger zugefrorene Seen, Wälder und offene Stellen. Wir begegnen den ganzen Tag niemandem. Oder fast niemandem...

Durch die Bäume, ein paar hundert Meter entfernt an der Flanke eines Hügels sehe ich rote Gestalten. Ich nehme an, dass das wohl andere Schneewanderer sind die in die ähnliche Richtung wie wir gehen und mit denen wir wohl bald mehr oder weniger zusammentreffen werden. Ich denke mir weiter nichts dabei. Nach ein paar Minuten sehe ich niemanden mehr und ich erzähle dies meiner Frau. Sie hat nichts gesehen und wir halten an und schauen uns um und sehen niemanden.

Wir gehen weiter und plötzlich sehe ich sie keine hundert Meter vor uns in einer großen Waldlichtung. Es ist eine ganze Gruppe von Wesen. Sie sind rot, sehr schlank (wie Windhunde) und haben vier Beine. Ich sehe einen Samen in roter Tracht - er ist nicht wirklich hier, nur so eine Einblendung - und dann wird mir klar, das sind rote Rentiere! Sie haben den gleichen Farbton wie die roten Kleidungsstücke des Mannes, nur viel "wässriger", durchsichtiger. Sie schauen uns an, drehen ab und rücken weiter weg. Da kommt ein großes Leittier in die Nähe und erklärt mir folgendes: "Das sind die 'Rentiere des Winters'. Im Sommer sind sie zusammen mit den richtigen Tieren. Aber jetzt, lange bevor es grün wird, verlassen sie die Herde und ziehen zu den Stellen, wo die Tiere dann später einmal fressen werden. Sie bereiten den Sommer vor. Die Samen sehen diese roten Wesen, und deshalb enthält ihre Tracht oft dieses Rot."

Sie ziehen weiter in ihre Richtung und nach ein paar Minuten ist der Spuk wieder vorbei.