Dienstag, 31. Oktober 2017

Halloween

An Halloween kamen Kinder aus der Nachbarschaft vorbei, als es dunkel wurde. Hier auf dem Land ist das so "herzig"! Wir wären traurig, wenn die kleinen Gespenster nicht vorbei kämen!
---

Ich verbrachte den ersten Teil der Nacht in einem regionalen medialen Zirkel. Rund zwanzig Lebende und ein Vielfaches von Verstorbenen waren dort. Es scheint wirklich (?) so zu sein, als ob diese Jahreszeit Jenseitskontakte erleichtert.

Ich kannte die meisten Anwesenden bereits ein Stück weit, aber jedesmal lerne ich so neue Menschen sehr direkt und intim kennen. Auch der regionale Aspekt solcher Begegnungen ist für mich sehr bereichernd. Meine physische räumliche Umgebung wird mehr und mehr gefüllt mit mehr oder weniger bekannten Geistwesen.

Ich möchte hier kurz zwei drei Gedankensplitter teilen:

Immer wieder bin ich erstaunt, in was für eigenartigen Gefängnissen wir sitzen! Man sieht die Ketten von aussen, bei den anderen, immer viel leichter als bei sich selbst. Im Kontakt mit der geistigen Welt können solche Limitierungen dann oft für einen Moment beiseite gelegt werden. Ein anwesendes Medium brachte es auf den Punkt: "Warum sprechen wir nicht miteinander zu Lebzeiten? Wir sitzen da, verkrampft und wiederholen unsere Muster bis wir ins Grab fallen. Kaum ist einer dann weg, dann beginnt er zu plappern und versucht uns alles Mögliche zu erzählen. Plötzlich geht es dann nur noch um Liebe, Gesundheit, Weisheit, ...!"

Eine Mutter war da und meinte es sei schade, dass sie ihre Tochter nicht überreden konnte, mitzukommen. Sie hat kürzlich eine Lehre begonnen, konnte nun aber seit zwei Tagen aus psychischen Gründen nicht mehr zur Arbeit. Vor ein paar Wochen hatte sich ihr etwas älterer Bruder umgebracht. Die "Karten" liegen auf dem Tisch. Ich kannte alle drei bis jetzt nicht persönlich, aber jetzt kenne ich diese Geschichte etwas besser und kann manches besser einordnen.

Dann hiess es, beim "Markus steht der Martin". Alles klar! Ich schaute mich um, sah aber "Martin" nicht, obwohl er relativ oft bei mir vorbeischaut. Dann ging es los, für mich sehr stimmig, aber den "Martin" sah ich nicht. Bis es plötzlich aus mir hervorbrach: "Welchen 'Martin' meint ihr eigentlich?" Es war ein anderer Martin, den ich kaum kannte und dem ich selten begegne. Aber immer begegne ich ihm, wenn ich im Wald - er war Förster in unserem Dorf -,  am Ort wo er sich erschoss, vorbeikomme. Kaum war das gesagt, sah ich ihn für einen kurzen Moment und schon war er wieder weg...

Ich habe im Moment für mich so ein Konzept, ein Bild: "Wichtig und schön ist es, möglichst keine 'Löcher' in der 'Aura' zu haben. Alles kann seinen Platz haben bei mir: die Lebenden, die Verstorbenen, die Naturwesen, die Dinge, ...". Es ist im Endeffekt dasselbe Bild wie "mit allem verbunden sein". Nur betont es die "Löcher", das "nicht Verbundensein".

Letzten Sonntag feierten wir den neunzigsten Geburtstag meiner Mutter. Es wurden alte Fotos projiziert und Erinnerungen wachgerufen. Es wurde ein Foto gezeigt von mir, als ich noch ganz klein war. Mein vier Jahre älterer Bruder Theo und meine Mutter waren auch darauf. Zwei Jahre später kam meine Schwester und weitere fünf Jahre später mein kleiner Bruder zur Welt. Wir waren also vier Kinder. Ich sagte nichts und niemand bemerkte etwas! Wir sind fünf Kinder! Das war schon immer so. Auch als ich klein war. Meine zwei Jahre ältere Schwester Erika, mit dem schönen Grabstein in Schaf-Form, der heute neben der Treppe zum Eingang des Elternhauses steht, sie verstarb zwar in ihrem ersten Lebensjahr, aber sie ist doch ein Teil unserer Familie! Das meine ich mit "Löchern" in der "Aura".
(31.10.2017)

Montag, 30. Oktober 2017

Kappelbrücke in Luzer

Letzte Nacht waren wir in Luzern. Zahllose Touristen aus Indien spazierten bei strömendem, kaltem Regen fröhlich im Trockenen über und "durch" die hölzerne Kappelbrücke. Die alte Folterkammer und Schatzkammer der Stadt Luzern, das Wahrzeichen der Stadt, der Wasserturm, stand still daneben.

Die Kapellbrücke verbindet frommen Katholizismus mit "strammem" Söldnertum, romantisches flanieren und "die Seele baumeln lassen" mit bestialischem Kapitalismus. Sie gibt einer ausufernden Fun-Gesellschaft für einen Moment Halt und Rahmen. Man hört die eigenen Schritte auf den Brettern und es ist ein wenig als seien alle Spaziergänger gemeinsam im selben Haus. Es ist immer sehr heiter und lustig, über die Kappelbrücke zu gehen! Oft dauert der Weg ans andere Ufer sehr lange und trotzdem ist es jedesmal schade, wenn das Ende naht und man von der Brücke entlassen wird.
(30.10.2017)

Samstag, 28. Oktober 2017

Wie werde ich glücklich?

Es gibt genau einen Weg zum Glück, zum glücklich sein. Das glauben viele nicht und deshalb gibt es einen riesigen Lebenshilfemarkt zu diesem Thema.

Wann ist man glücklich? Man ist glücklich, wenn man einen Schatz, wenn man Gold und Edelsteine gefunden hat und man sich daran erfreut. Wer kein Gold findet ist unglücklich und wer Gold findet und keine Freude daran hat, der ist auch unglücklich.

Was ist Gold? Gold ist das, was wertvoll ist. Es ist das, was genau jetzt für mich wertvoll ist. Ich kann also nicht jemand anderen fragen, ob das was ich gefunden habe, wirklich ein Edelstein ist oder nicht. Wer in der heissen Wüste am verdursten ist, für den ist ein Schluck Wasser Gold wert. Wer durchnässt im kalten Regen steht, der träumt von einem trockenen und warmen Ort.

Der zweite Punkt ist der eigentlich Wichtige. Es ist die Wertschätzung des Gefundenen. Solange wir leben, haben wir immer etwas das wir finden, das wir wahrnehmen können. Und sei es auch "nur" der Atem. In der Praxis ist es jedoch einfacher und ratsamer, sich auf die Socken zu machen, in die Welt hinauszuziehen und dort nach Schätzen zu suchen.
---

Es gibt mindestens drei Methoden, drei Übungswege, zum Glück. Man muss den Weg jeden Tag neu unter die Füsse nehmen, da wir nachts, im Land der Träume, jeweils alle Schätze verschenken und jeder erwacht darum jeden Morgen mausarm. (Irgendwie so, denke ich, ist das...)

Zutaten, je nach Methode:
a) Du beschaffst dir Papier und Bleistift
oder
b) 3 Apps:
- Kamera App
- ‎Photo speicher App (ich verwende Google "Fotos", ist absolut himmlisch!)
- ‎Schreib App (z.B. Google Notes oder einen privaten Google Blogspot.com Blog, einen Facebook account, oder sonst was ähnliches)
oder
c) Eine handvoll getrocknete Bohnen (z.B. Feuerbohnen, Kichererbsen, Weisse Bohnen, Soja Bohnen)

Ich persönlich habe es Jahrzehnte lang mit a) versucht. War schön, aber leider erfolglos!

Methode c) habe ich nur wenige Male probiert. Ist mir zu abstrakt.
---

Grundrezept:
Es war einmal ein Bauer, der steckte jeden Morgen eine Handvoll Bohnen in seine linke Hosentasche. Immer, wenn er während des Tages etwas Schönes erlebt hatte, wenn ihm etwas Freude bereitet oder er einen Glücksmoment empfunden hatte, nahm er eine Bohne aus der linken Hosentasche und gab sie in die rechte.

Am Anfang kam das nicht so oft vor. Aber von Tag zu Tag wurden es mehr Bohnen, die von der linken in die rechte Hosentasche wanderten. Der Duft der frischen Morgenluft, der Gesang der Amsel auf dem Dachfirst, das Lachen seiner Kinder, das nette Gespräch mit einem Nachbarn – immer wanderte eine Bohne von der linken in die rechte Tasche.

Bevor er am Abend zu Bett ging, zählte er die Bohnen in seiner rechten Hosentasche. Und bei jeder Bohne konnte er sich an das beglückende Erlebnis erinnern. Zufrieden und glücklich schlief er ein - auch wenn er nur eine Bohne in seiner rechten Hosentasche hatte.
---

Mögliches Drehbuch nach Methode b):
Nimm dein geliebtes Mobile und wenn du was Schönes siehst, dann mach ein Photo und speichere es gratis für dich in der Google Cloud.

Wenn dir ein schöner, tiefsinniger, berührender, wahrer, beglückender Gedanke kommt, dann schreib ihn auf. Achte darauf, dass du nicht zuviele neu Geschichten zu schreiben beginnst. Eine Geschichte mit ein paar Sätzen ist genug für einen Tag. Es geht nicht darum, zum Schriftsteller zu werden, sondern bloss jeden Tag mindestens einen eigenen Gedanken zu denken. Der muss weder richtig noch grossartig sein. Aber er muss eigen sein.

Am Abend machst du einen privaten, halb-privaten (sichtbar nur für ausgewählte Freunde) oder öffentlichen Blog oder Facebook Post oder Tagebucheintrag. Du veröffentlichst für dich oder deine Freunde zwei, drei Fotos, schreibst vielleicht ein paar Worte darunter und publizierst einen oder mehrere der (halbwegs) fertigen Texte.

Dann betrachtest du nochmals deine Glückspost und voller Freude und Zufriedenheit gehst du schlafen!

Falls du deine Glücksperlen, deine Gedanken und Erinnerungen,  mit Freunden teilst, dann achte darauf, dass möglichst keine Kommentare und Diskussionen entstehen. Hie und da mal eine Frage oder Bemerkung liegt schon drin, aber mehr nicht. Erfreue dich zusätzlich an den Likes und Herzchen etc. deiner Freunde.

Verfahre mit deinen Facebook oder Blog Freunden gleichermassen. Schicke ein Like und treffe deine Freunde ab und zu in Person. Dann sprich über das was wesentlich ist. Unsere Zeit ist beschränkt!

Zusammenfassung: Sei dankbar für das was ist!

Natürlich habe ich das für euch, liebe Freundinnen und Freunde, geschrieben. Aber zu einem guten Stück auch für mich... 😊
(28.10.2017)

Samstag, 21. Oktober 2017

Beten in der Öffentlichkeit

Beten war wichtig für mich als Kind. Später hatte ich es dann mehr oder weniger verlernt. Zudem war beten etwas ganz privates (ich bin evangelisch-reformiert). Ich hatte immer meine katholischen Mitmenschen bewundert. Die konnten sich vor die Maria hinstellen, sich bekreuzigen und dann die richtigen Texte halblaut herunterleiern. Das tönt etwas böse. Ich weiss, dass diese Gebete, für viele Gläubige von tiefer Bedeutung sind.

Kerzen anzünden, sich hinknien oder flach auf die Erde legen! Wie wunderbar!

Das Ritual kann ein Teil des Gebetes sein und wahrscheinlich spüren viele Gläubige durch die Ausführung des Rituals mehr als durch eine "Gebetstextanalyse".

Mittlerweilen brennt bei uns auch oft eine Kerze und heilige Steine liegen auf dem Esstisch...

Aber beten in der Öffentlichkeit? Nein, das geht überhaupt nicht! Bevor ich einen Baum umarme schaue ich dreimal, ob wirklich niemand da ist (ich meine die normalen Menschen).

Natürlich kann man sich innerlich rein geistig verbinden und ein paar schöne Worte des Dankes denken.

So, jetzt verrate ich euch, wie ich in aller Öffentlichkeit inklusive Ritual bete und ohne dabei rot zu werden!

Vor mir steht ein Teller voller Essen, schön anzusehen, und ich möchte ein Tischgebet sprechen. Ich nehme mein Mobile, tippe das wunderschöne Passwort und aktiviere die Kamera App. Von diesem Moment an bin ich völlig weg und unansprechbar. Nun kann ich einfach gleich knipsen oder zuerst noch ein bisschen am Mobile herumhantieren oder den Teller und seine Umgebung ein wenig zurecht rücken. Es ist wie das Schmücken des Altars für Lord Vishnu. Vielleicht fehlt eine Kerze oder ein Farbtupfer. Dann lade ich die Götter und Naturwesen ein, ihren Teil abzuholen. Letztere sieht man manchmal am herumschnuppern an den Speisen. Dann folgt irgend einmal der finale Klick, das "Amen". Nun kann gegessen werden. All die vielen Bemerkungen, ob das Foto jetzt schon auf Facebook sei und ob nun alle im Dorf wüssten was es bei uns zu essen gibt, das höre ich schon gar nicht mehr. Wichtig ist mir nur, dass ich mich verbinden konnte. Mit dem Essen und allen, die da sind.

Anmerkung: ich poste nur einen sehr kleinen Teil meiner Photos und Texte. Aber ab und zu muss auch das sein!

Zudem ist der Moment des photographierens ein Moment höchster Aufmerksamkeit. Was ich bewusst photographiert habe, das vergesse ich in einem gewissen Sinne nicht mehr.

Photographieren heisst für mich, mit den Dingen sprechen. Man begrüsst sich, fragt um Photoerlaubnis, spricht ein paar Worte oder Bilder und dann verabschiede ich mich wieder.

(21.10.2017)




Dienstag, 17. Oktober 2017

Es atmet

Es atmet aus,
ich werde gestorbren.

Es atmet ein,
ich werde geboren.

Es atmet,
ich bin.

Es braucht mich nicht,
um zu atmen.

Aber ich bin ein Teil eines grossen Atemzuges.
Dafür bin ich dankbar.
(17.10.2017)

Donnerstag, 12. Oktober 2017

Ceci n'est pas une pipe

Ihr kennt wohl alle das berühmte surrealistische Bild vom Belgier René Magritte "La trahison des images" ("Der Verrat der Bilder"), welches eine Pfeife zeigt und den Spruch: "Ceci n'est pas une pipe." ("Das ist keine Pfeife")
Und wieso soll denn das keine Tabakpfeife sein?
Eine Pfeife kann man stopfen, anzünden und rauchen! Mit Bildern geht das nicht! Man kann beispielsweise durch das betrachten des Bildes niemals herausfinden, wie die Pfeife riecht. Ausser man verbindet sich mit einer echten Pfeife. Ob diese je gemalt oder fotografiert wurde, mittlerweilen verbrannt ist oder je in der Nähe meiner Nase war, ist egal. Aber ich muss bei ihr, mit ihr, sein.
(12. Oktober 2017)

Samstag, 7. Oktober 2017

2 spirituelle Konzepte

Ich habe zwei grosse verinnerlichte spirituelle Konzepte gefunden und ich glaube sie sind daran sich zu verziehen bzw. zu wandeln.
Das eine sagt: "Es ist sehr schwierig mit der geistigen Welt in Kontakt zu kommen. Entweder man wird hellsichtig geboren oder fliegt als Kind in einen Kübel voller Zaubertrank. Und falls du dann eines Tages nach endlosen Exerzitien (stundenlang mit geradem Rücken dasitzen, dicke Bücher lesen, das richtige essen, richtig schnaufen, usw.) doch was spürst oder siehst von der geistigen Welt, dann höchstens in homöopathischen Dosen und nur ein zwei mal in einem langen Leben."
Das andere: "Wenn ich mit der geistigen Welt in Kontakt komme, dann muss ich mindestens Gott persönlich sehen. Alle Menschen müssen aussehen wie leuchtende Fackeln und ich sehe tagelang das erst August Feuerwerk, selbst wenn es nicht August ist. Dann wache ich eventuell wieder aus dem Nirvana auf, bin ein total anderer Mensch und wandere rund um den Globus und sondere heilige Sprüche ab."
Ich bin nicht mehr so ganz überzeugt von diesen etwas überzeichnet wiedergegebenen spirituellen Glaubensvorstellungen.
In Shakespeares Tragödie "Hamlet" begegnete Hamlet dem Geist seines Vaters und dann sagte er zu seinem Freund Horatio: "There are more things in heaven and earth, Horatio, then are dreamt of in your philosophy." (Hamlet I, 5)
Die geistige Welt ist vielfältig, sehr vielfältig. Das letzte, höchste, alles vereinende Prinzip zu schauen so wie man einen Film schaut, ist eine Illusion. Es gibt viele geistige Dinge zwischen Himmel und Erde, zwischen mir und Gott. So viele, dass man sich leicht darin verlieren kann.
Wo beginnt die geistige Welt? In der physischen Materie die jeder sehen kann! Wer sich von einem schönen Sonnenaufgang beglücken lässt, wer ins Universum zurücklächelt, wer traurig ist weil sein Leben zu Ende geht, sie alle haben ein Stück Geist erhascht, haben etwas gespürt was grösser als das ist, was man mit dem Fotoapparat auch sehen könnte!
Geist ist überall! Die Schleusen der geistigen Welt sind weit geöffnet und es ist eine beachtliche Verdrängungsleistung, den Geist nicht zu sehen!
Die Bäume, die Berge und Häuser, alle und alles wartet darauf, umarmt zu werden! Sie haben ihre Arme weit ausgestreckt zu mir und möchten mich an sich drücken. Alles möchte mit mir sprechen, sich mit mir austauschen. Alles ist extrem liebesbedürftig, liebeshungrig.
Ich gehe in die Migros und dort hat es eine schöne Gemüse- und Früchteabteilung, eine kleine viereckige Insel im Laden die man umwandern kann. Es hat Berge von rotem und grünem Essbarem. Ich liebkose diese Nahrungsmittel mit meiner Aufmerksamkeit, ich streichle die Birnen und Tomaten. Die Gemüse- und Früchteberge sind jetzt wie von hohem Gras bewachsen und die Halme wiegen sich im Wind und strecken sich zu mir. Auch wenn ich nichts kaufe...
In einem Nachbarsdorf von uns wohnt eine Bäuerin mit ihrem Mann, einem Hunde und einer Herde freilebender Hochlandrinder. Wenn es sie "anfällt", dann muss sie zu den Kühen und geht "Rinder knuddeln"! Sie umarmt die kleinen und grossen Tiere, massiert sie, "knuddelt" sie, wie sie das eben nennt, erfreut sich mit ihnen am Leben. Wenn sie das erzählt, dann leuchtet sie wie eine brennende Fackel!
So, jetzt gehe ich Bäume knuddeln oder was auch immer mir über den Weg läuft und sich knuddeln lässt!
(Die unten abgebildeten Rinder sind "typähnlich" zu denen, die ich in der Geschichte erwähnt habe.)
(07.10.2017)

Freitag, 6. Oktober 2017

Konzepte und Glaubensvorstellungen

Die Konzepte und Glaubensvorstllungen, oder vielleicht besser gesagt, die Oberfläche davon, ist intellektuell-analytisch recht gut fassbar.
Sie verdunkeln, filtern, das Licht aus der geistigen Welt. Um in die lichte Welt des Geistes vorstossen zu können, muss ich die Konzepte und Glaubensvorstellungen beiseite schieben bzw. liegen lassen wo sie sind.
Wie kann ich das tun?
Ein Bild kommt mir in den Sinn: Ich laufe pausenlos und ruhelos durch die Gegend. Dann denke ich: "Ich möchte Ruhe. Ich brauche eine Pause." Also setze oder lege ich mich hin und mache eine Pause. Alles überhaupt kein Problem für die meisten Menschen. Auf Krankheiten will ich in diesem Bild nicht eingehen.
Wieso können wir uns einfach so hinsetzen oder hinlegen und eine Pause machen? Wie ist das möglich? Das ist so einfach, weil wir Herr unseres Körpers sind, ihn gut kennen und er uns zumindest in diesem Beispiel sofort und unkompliziert gehorcht. Wenn ich nun jedoch alle Details des sich hinlegens und wieder aufstehens mir ganz bewusst machen möchte, dann würde die Sache unendlich kompliziert und eventuell gar unmöglich.
Übertragen auf das Verhältnis zwischne der geistigen und der materiellen Welt heisst das für mich: ich muss erstens meine gelebten, verinnerlichten Konzepte, mein Gewissen, kennen und zweitens genügend innere Ruhe und Klarheit haben, um es für einen Moment vergessen zu können. Ich muss jegliches Werten, Beurteilen, die ganzen "Mores", die Sitten und Sichtweisen, die Glaubensstrukturen, beiseite lassen. Der Prozess geht schnell und geschmeidig und ohne im vornherein jedes Detail geklärt haben zu wollen.
So wie ich geschickt bin im gehen, im absitzen und wieder aufstehen, genauso geschickt kann ich sein im Umgang mit meinen Konzepten. Die Konzepte der anderen Menschen sind genau so unwichtig wie die Körper der anderen Menschen, wenn ich mich bewegen will. Die Betrachtung der anderen Menschen kann mir höchstens einen Hinweis darauf geben, was ich tun soll um z.B. gehen zu lernen. Schlussendlich muss ich das gehen und sitzen verinnerlichen.
Die Konzepte meiner Umgebungskultur sind zwar interessant, aber primär muss ich mich selbst kennen und meine eigenen Wertvorstellungen beherrschen lernen. So wie das Kind selbst Schritte machen muss. Nur mit da sitzen und nachdenken lernt man nicht gehen.
Folgende Punkte scheinen mir am wichtigsten zu sein:
- Eine gewisse Kenntnis, Klarheit und Reinheit gegenüber meinen Glaubensvorstellungen
- ‎Einen ruhigen, ausgeglichenen, harmonischen Gefühlszustand
- ‎Gedankenruhe
- ‎Genügend Nervenkraft um sich zu getrauen das Licht des Geistes hereinzulassen ohne gleich wegzurennen (denken, werten, beurteilen, usw.) wenn man etwas wahrnimmt
- ‎Gnade und Dankbarkeit
- ‎Eine riesengrosse Sehnsucht nach der geistigen Welt
Wie man den Eintritt in die geistige Welt systematisch und gefahrlos macht, das überlasse ich gerne Leuten die sich damit besser auskennen (z.B. Anouk Claes) zum erklären und schulen. Ich kann höchstens von einzelnen persönlichen Bildern, von meinen Erfahrungen, sprechen.
(06.10.2017)

Donnerstag, 5. Oktober 2017

Muss ich überhaupt noch irgendwo hin?

Eine Mutter mit ihren Kindern vor unserem Küchenfenster heute Morgen (05.10.2017).

Muss ich überhaupt noch irgendwo hin oder genügt es einfach hier zu bleiben und zu staunen? Eine existentielle Frage... Bin am Schuhe schnüren für die Gemmi Wand (via Wanderweg, also auf zwei Beinen).


Gewissen

Die gesellschaftlichen "Werte und Normen", der veraltete Ausdruck dafür ist "Moral", ist Kultur (Ethnie) und Zeit (Epoche) abhängig. Die Moral muss dauernd neu definiert und modifiziert werden. Sie ist nicht statisch.
Unser individuelles Gewissen wiederum hat sich über lange Zeit basierend auf der gelebten Moral entwickelt.
Das Gewissen ist das, was man weiss. Das was sagt, was richtig oder falsch, wertvoll oder wertlos ist. Es ist physisch in unsere Seelen gemeisselt, kann aber glücklicherweise auch weiter entwickelt werden.
Eine der wesentlichsten Aufgaben des Menschen besteht darin, zu erkennen, dass die Moral nicht nur bezüglich der gelebten Kultur und Epoche angemessen sein muss, sondern bezüglich allen Menschen. Z.B. ist die Definition von Menschenrechten und ähnlichem ein Schritt in diese Richtung.
Wer Zugang zur geistigen Welt hat, alle haben das ein Stück weit, der sieht, dass die Moral auch den geistigen Wesenheiten und Gesetzen gerecht werden muss.
Die meisten "Geistesforscher" sind daher in einem konstanten Gewissenskonflikt (sog. kognitive Dissonanz). Das ist auch gut so. Das wird hoffentlich dazu führen, dass eines fernen Tages die Moral wiederum der ganzen Schöpfung gegenüber ins Lot kommt. Dann wird die Moral obsolet sein.
Im Moment ist die Menschheit in einer kritischen Phase. Das "gierig Materielle" , das "Tote", bekommt jede Menge Energie. Es ist unsere Aufgabe, die Aufgabe unserer Zeit, das Steuer herumzureissen und dazu beizutragen, dass der Planet Erde noch für eine beträchtliche Zeit bewohnbar bleibt. Die Menschheit ist noch nicht bereit, ohne Erde weiterleben zu können.
Es geht also nicht nur darum Konzepte zu erkennen, sondern auch darum, diese zu wandeln, zu verbessern. Und das in dehmütiger Einsicht, dass der Weg lang ist. Es gibt keine einfachen Lösungen. Es ist ein konstantes, "ewiges" Ringen um Harmonie und Vollkommenheit.
(05.10.2017)

Dienstag, 3. Oktober 2017

Orgelkonzert in Leukerbad

Gestern Abend waren wir an einem Orgelkonzert hier in Leukerbad. Die "bequemen" Kirchenbänke lassen einem nach vorne blicken, während von hinten die Orgel dröhnt. Das eine Stunde lang!

Also hatte ich genügend Zeit, mir die Wesen in der Kirche anzusehen.

Das eine war das GoldAltarDing. Imposante Tiere, insbesondere ein grosser Wolf erschien. Aber auch anderes.

Der andere Schauplatz waren die "leeren" Bänke rechts vor mir. Da kamen aus der Kirchenmauer etliche Zwerge zum Konzert! Die setzten sich dann Richtung Orgel auf die leeren Bänke und freuten sich an der Musik. Also konnte ich schön ihre Gesichter studieren. Alles in allem eher wilde Gesellen! Einer machte sich einen Spass daraus und setzte sich mehr oder weniger auf meine Brust und ich konnte kaum noch atmen. Es war eine fröhliche Bande. Nach dem Applaus am Konzertende sah ich sie nicht mehr. Ausser einem, der erschien mir noch mehrmals in der Nacht. Er stand einfach da im Licht und erfreute sich seiner Kraft.
(03.10.2017)

Wer ist da?

"Wer ist da? Wer ist eigentlich anwesend?" Diese Frage stelle ich mir ab und zu wenn ich unter Menschen bin. Manchmal finde ich jemanden, oft aber auch niemanden. Natürlich kann ich das nicht mit hundertprozentiger Sicherheit beurteilen. Es ist mehr so ein Spiel und am Schluss befasse ich mich auch mit mir selbst und sorge dafür, anwesend zu sein!

Ein paar Beispiele der letzten Tage:
Ein Ausflugsrestaurant liegt an einem See mit schönster Aussicht und die Sonne scheint wunderbar. Die Sitzplätze mit bester Aussicht sind heiss begehrt. Manchmal warten die Gäste gar mit absitzen, bis so ein Superplatz frei wird.

Ich schaue in die Runde und höre den Gesprächsfetzen, die ich auffangen kann, zu. Oft ergibt sich dann folgendes Bild: Keiner schaut auch nur in die Richtung der schönen Landschaft! Die Leute betrachten die anderen Leute, sind mit ihrem Mobile, dem Hund, dem Essen und trinken und was auch immer beschäftigt. Und die Gespräche befassen sich mit irgend was. Am Ende stehen sie auf und gehen, ohne etwas gesehen zu haben. Zumindest scheint das so zu sein.

Anderes Beispiel:
In einem Berg-Panorama- Restaurant spielt Musik. Draussen ist es kalt und unfreundlich, aber trotzdem haben viele Gäste das Gefühl, sie müssten kurz auf die Terrasse gehen, um nichts verpasst zu haben. Die Terrassentüre geht automatisch zu. Eine kräftige Feder sorgt dafür, dass die Türe schnell schliesst. Allerdings gibt das einen ziemlichen Knall und die ganze Fensterfront zittert wie bei einem Erdbeben.

Ich schaue und höre dem munteren Geknalle zu und denke, wenn einer reinkommt und zumindest versucht die Türe anständig zu schliessen, dann stehe ich auf und gehe ihm gratulieren!

Da kommt ein zirka fünfzig jähriger, grosser Mann mit einer Zigarettenschachtel in der Hand und geht in Richtung Terrassentüre. Ich sitze neben der Türe und deshalb kommt er von vorne direkt auf mich zu. Ich habe total das Gefühl, dass der "anwesend" ist! Und siehe da, er geht raus und schliesst die Türe bewusst geräuschlos.

Ich erzähle die Geschichte meiner Frau, wir bezahlen und verlassen das Restaurant. Ich gehe noch schnell auf die Toilette. Ich versuche die Eingangstüre zu öffnen, aber da versucht schon einer von der anderen Seite her rauszukommen. Ich lasse den Türgriff los und vor mir steht der vorhin erwähnte Herr. Soll ich ihm jetzt gratulieren wegen der Terrassentüre von vorhin? Leicht verwirrt trete ich beiseite, damit er rauskommen kann. Er macht einen Schritt zurück und besteht darauf, dass ich sein Angebot der aufgehaltenen Türe akzeptiere. Was ich dann auch gerne tue.

Mit Menschen, die ich als "anwesend" empfinde, bleibe ich verbunden.

----

Etwas ähnliches passiert mir oft auch im "Garten". Ich begegne Menschen, welche sich dort aufhalten, ohne anwesend, ansprechbar zu sein. Aber das liegt vielleicht auch an mir. Vielleicht bin ich nicht so ganz dort, wenn ich dort bin. 🤔
(03.10.2017)

Sonntag, 1. Oktober 2017

Novalis: Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren

"Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren
Sind Schlüssel aller Kreaturen,
Wenn die, so singen oder küssen,
Mehr als die Tiefgelehrten wissen,
Wenn sich die Welt in's freie Leben,
Und in die Welt wird zurück begeben,
Wenn dann sich wieder Licht und Schatten
Zu echter Klarheit werden gatten,
Und man in Märchen und Gedichten
Erkennt die ewgen Weltgeschichten,
Dann fliegt vor Einem geheimen Wort
Das ganze verkehrte Wesen sofort."
Novalis (1772 - 1801)
(01.10.2017)