An Halloween kamen Kinder aus der Nachbarschaft vorbei, als es dunkel wurde. Hier auf dem Land ist das so "herzig"! Wir wären traurig, wenn die kleinen Gespenster nicht vorbei kämen!
---
---
Ich verbrachte den ersten Teil der Nacht in einem regionalen medialen Zirkel. Rund zwanzig Lebende und ein Vielfaches von Verstorbenen waren dort. Es scheint wirklich (?) so zu sein, als ob diese Jahreszeit Jenseitskontakte erleichtert.
Ich kannte die meisten Anwesenden bereits ein Stück weit, aber jedesmal lerne ich so neue Menschen sehr direkt und intim kennen. Auch der regionale Aspekt solcher Begegnungen ist für mich sehr bereichernd. Meine physische räumliche Umgebung wird mehr und mehr gefüllt mit mehr oder weniger bekannten Geistwesen.
Ich möchte hier kurz zwei drei Gedankensplitter teilen:
Immer wieder bin ich erstaunt, in was für eigenartigen Gefängnissen wir sitzen! Man sieht die Ketten von aussen, bei den anderen, immer viel leichter als bei sich selbst. Im Kontakt mit der geistigen Welt können solche Limitierungen dann oft für einen Moment beiseite gelegt werden. Ein anwesendes Medium brachte es auf den Punkt: "Warum sprechen wir nicht miteinander zu Lebzeiten? Wir sitzen da, verkrampft und wiederholen unsere Muster bis wir ins Grab fallen. Kaum ist einer dann weg, dann beginnt er zu plappern und versucht uns alles Mögliche zu erzählen. Plötzlich geht es dann nur noch um Liebe, Gesundheit, Weisheit, ...!"
Eine Mutter war da und meinte es sei schade, dass sie ihre Tochter nicht überreden konnte, mitzukommen. Sie hat kürzlich eine Lehre begonnen, konnte nun aber seit zwei Tagen aus psychischen Gründen nicht mehr zur Arbeit. Vor ein paar Wochen hatte sich ihr etwas älterer Bruder umgebracht. Die "Karten" liegen auf dem Tisch. Ich kannte alle drei bis jetzt nicht persönlich, aber jetzt kenne ich diese Geschichte etwas besser und kann manches besser einordnen.
Dann hiess es, beim "Markus steht der Martin". Alles klar! Ich schaute mich um, sah aber "Martin" nicht, obwohl er relativ oft bei mir vorbeischaut. Dann ging es los, für mich sehr stimmig, aber den "Martin" sah ich nicht. Bis es plötzlich aus mir hervorbrach: "Welchen 'Martin' meint ihr eigentlich?" Es war ein anderer Martin, den ich kaum kannte und dem ich selten begegne. Aber immer begegne ich ihm, wenn ich im Wald - er war Förster in unserem Dorf -, am Ort wo er sich erschoss, vorbeikomme. Kaum war das gesagt, sah ich ihn für einen kurzen Moment und schon war er wieder weg...
Ich habe im Moment für mich so ein Konzept, ein Bild: "Wichtig und schön ist es, möglichst keine 'Löcher' in der 'Aura' zu haben. Alles kann seinen Platz haben bei mir: die Lebenden, die Verstorbenen, die Naturwesen, die Dinge, ...". Es ist im Endeffekt dasselbe Bild wie "mit allem verbunden sein". Nur betont es die "Löcher", das "nicht Verbundensein".
Letzten Sonntag feierten wir den neunzigsten Geburtstag meiner Mutter. Es wurden alte Fotos projiziert und Erinnerungen wachgerufen. Es wurde ein Foto gezeigt von mir, als ich noch ganz klein war. Mein vier Jahre älterer Bruder Theo und meine Mutter waren auch darauf. Zwei Jahre später kam meine Schwester und weitere fünf Jahre später mein kleiner Bruder zur Welt. Wir waren also vier Kinder. Ich sagte nichts und niemand bemerkte etwas! Wir sind fünf Kinder! Das war schon immer so. Auch als ich klein war. Meine zwei Jahre ältere Schwester Erika, mit dem schönen Grabstein in Schaf-Form, der heute neben der Treppe zum Eingang des Elternhauses steht, sie verstarb zwar in ihrem ersten Lebensjahr, aber sie ist doch ein Teil unserer Familie! Das meine ich mit "Löchern" in der "Aura".
(31.10.2017)
(31.10.2017)