Samstag, 1. Februar 2014

"Es ist - wie es ist"

Im Schweizerdeutschen gibt es den Ausspruch "es isch wies isch", meist begleitet von einem Seufzer. Man will damit ausdrücken, dass das was eben geschehen ist, sich nicht ändern lässt und dass einem eben nichts anderes übrig bleibt, als irgendwie weiterzumachen. Es kann sich bei dem Ereignis um irgend eine als negativ empfundene Sache handeln: das Wetter ist schlecht, die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer, die Kartoffeln wurden vom Kartoffelkäfer gefressen oder was auch immer.

Der Satz "es ist wie es ist" tönt im ersten Moment sinnlos. Wer aber ein bisschen in sich hineinhorcht, der kann in ihm eine tiefe Wahrheit finden.

Die Aussage ist nicht: "alles ist gut!". Aber ich akzeptiere die Welt wie sie ist. Ich kritisiere nicht, nehme einfach nur zu Kenntnis. Ich sage weder "ja" noch "nein". Ich gehe einfach weiter und versuche das Beste aus der Situation zu machen. Ich bin pragmatisch und verliere weder Energie noch Zeit mit Kritik, mit meckern, jammern und lamentieren.

Indem ich ruhig und konzentriert bleibe, kann ich den nächsten Schritt in Angriff nehmen und fragen: "Was ist? Was ist diese Welt?"

Die Antwort ist einfach: "Die Welt ist vielfältig. Ich sehe und höre Verschiedenes." Wäre die Welt eine einförmige Suppe, dann würde ich nur das Eine bzw. das Nichts wahrnehmen.

Ich mache also unterschiedliche Wahrnehmungen. Ich sehe Pflanzen und Tiere, Menschen und Steine, ich fühle Stimmungen und denke Gedanken, usw.

Wie soll ich all das benennen, was ich wahrnehmen kann? Man könnte die Begriffe "Objekt" oder "Ding" oder "Wesen" gebrauchen.

Ich verwende den Begriff "Geistwesen". Beispielsweise die Seelenobjekte "Denken, Fühlen und Wollen" sind primär feinstoffliche, geistige Wesen. Materielle Dinge wie Steine oder Bäume erscheinen zunächst als grobstoffliche Wesen. Aber da Materie als "verhärteter" Geist gesehen werden kann, lässt sich alles was existiert mit dem Begriff "Geistwesen" umschreiben.

Zudem hat der Begriff "Wesen" einen grossen praktischen Nutzen. Wir Menschen sind soziale Wesen und unsere Denkstruktur wurde so geprägt, dass wir am besten mit anderen Menschen kommunizieren können. Wir sprechen und hören zu, wir lesen die Körpersprache, wir fühlen uns in unser Gegenüber ein. Mit dem Begriff "Geistwesen" vergrößern wir schlagartig die Menge der potentiellen Gesprächspartner ins unendliche! Wir können alle Geistwesen ansprechen, ihnen zuhören, voneinander lernen.

Es gibt also zwei "Dinge": das Ich und die Geistwesen. Mit den Geistwesen kann ich kommunizieren indem ich mit meinem Bewusstsein bei ihnen "Hallo!" sage. Über mein Ich kann etwas erfahren, indem ich mein Bewusstsein auf mich selbst richte. Ich höre auf zu fragen, zu denken und zu fühlen.

Noch einmal: will ich etwas über die Welt erfahren, so richte ich mein Bewusstsein auf die Geistwesen, ich kommuniziere mit ihnen. Will ich etwas über mich erfahren, so richte ich mein Bewusstsein auf mich selbst und werde ruhig.

Die letzte Erkenntnis besteht schlussendlich in der Unio Mystica, im "Tat Tvam Asi" (Das bist Du), Atman und Brahman sind dasselbe, der Mensch ist göttlichen Ursprungs, usw.

In einem nächsten Post werde ich darüber schreiben, wie man mit Geistwesen sprechen kann.

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