Dienstag, 7. Januar 2014

Hunger

Am Vormittag im Regiozug von Laufen nach Basel hat sich in etwa folgendes zugetragen. (Sorry für die etwas schwülstige Formulierung, aber die Worte tropfen im Moment nur sehr langsam durch mein Hirn. Oder anders gesagt, ich bin noch nicht ganz wach.)

Was ich jetzt in drei Akten schildere, hat sich innerhalb von wenigen Sekunden abgespielt.

Erster Akt - Sturm von hinten: Eine aufgeregte, starke Energie kommt von hinten her durch den Zug. Eine ganze Engelschar stürmt neben mir im Zwischengang, also einfach da, wo auch die Bahnpassagiere gehen, durch den Zug nach vorne, wie Bodygards in einem Kriminalfilm. Die ganze Umgebung wird kurz überprüft.

Zweiter Akt - Der Hungernde kommt: Ein junger Mann, ein sog. Drögeler, huscht auf leisen Sohlen, einem Schatten gleich, hinterher. Er bleibt für einen sehr kurzen Moment neben mir stehen und fragt im Vorbeigehen mit leiser und monotoner Stimme eine der zwei Damen die im Abteil neben mir sitzen, um Geld, da er Hunger habe.

Dritter Akt - Der Hungernde tritt ab: Die Dame sagt "nein", noch bevor sie genau realisiert hat was vorgefallen ist und der junge Mann verschwindet genauso unhörbrar wie er gekommen war. Hinter ihm nochmals ein paar Geistwesen, alle Spuren verwischend.

Epilog: Die Dame, die "nein" sagte, ist ganz aufgewühlt und sie muss nun etwas zur anderen, jüngeren Frau vis-à-vis sagen. Es entwickelt sich ein Gespräch, ein tiefgründiges. Die junge Dame meint spontan: "Was für ein Schicksal!" So geht das weiter und kurz vor Basel ist man dann bei Überlegungen zur Verbringung des Lebensabends angelangt! 

Hunger haben wir alle! Sei es nach Brot, Drogen oder Herz.

Sonntag, 5. Januar 2014

Mariastein

Eine feine, zunehmende Mondsichel scheint durch die lockeren Wolken. Ein gelblicher Hof umgibt ihn im Abendlicht. Dann klart es ganz auf. Es gibt ein paar Stellen in Mariastein wo es fast keine Lichtverschmutzung gibt und man daher die Sterne gut sehen kann. Leider wird die Ruine Landskron angeleuchtet. 

Letzten Freitag Abend gab es hier (Metzerlen) wieder einmal einen schweren Autounfall. Frontalkollision. Die Strassenränder wären von einer "Kreuzhecke" gesäumt, würde man alle Kreuze stehen lassen! 

Unten in der Grotte sind viele bei Maria zu Besuch. Viele Tamilen, Inder, Afrikaner usw. Kerzen brennen und die wunderbare Liebe der Maria beflügelt unsere Herzen! Das absolut beste Wellnessangebot weit und breit! 

Der Weihnachtsbaum vor der Kirche wird wohl bald Geschichte sein... 

Die Temperatur sinkt wieder einmal unter Null.

Samstag, 4. Januar 2014

Langenthal

Besuch im Lindenhof in Langenthal, ein sehr schönes und sehr liebevoll geführtes Altersheim. Schade nur, dass etliche der alten Bäume wegen der Parkplatzvergrösserung gefällt werden mussten. Das war für etliche Bewohner eine schwere Zeit! 

Mittagessen im Tierlihuus in Aarwangen. Gute und sehr günstige Mittagsmenüs. Sehr gute Bäckerei-Konditorei im selben Gebäude. Der Bernerzopf, am Sonntag dann gegessen, schmeckte hervorragend! Das eigentliche alte Tierlihuus steht direkt neben dem Restaurant. Ein öffentliches Amt ist dort, laut einem Hausschild, untergebracht.  

Am Tag vorher hatte ich mir eine Landkarte angesehen und stieß dabei auf den Ort "Lützelflüh". Ich wollte eigentlich schon lange dort hin. Meine Frau recherchierte im Internet und das einzige (?) Restaurant das in Langenthal offen gehabt hätte, wäre der Bären gewesen. 

Als wir dann von Oensingen her Richtung Langenthal fuhren, umkurvten wir das alte Tierlihuus. Ich sah ein altes Holzhaus in der Kurve und ich wusste, dass ich unbedingt dorthin sollte. Als wir dann unsere alte Tante im Heim abholten, wollte meine Frau gleich den Vorschlag "Bären" machen. Ich ließ sie nicht aussprechen. Mir standen die Haare zu Berge. Übrigens: ich kenne den Bären nicht und das Restaurant ist sicher ein guter Ort! Aber ich "durfte" nicht dorthin. Unsere Tante empfahl dann das Tierlihuus. Wir aßen dort in einem modernen Gebäude und draußen regnete es so stark, dass es selbst am Mittag dunkel war. Ab und zu huschte ein Schatten vorbei, aber es entstand keine Kommunikation mit ihm. Ja, ich nehme an, es ging um einen "er". Am Nachbartisch ein ältere Herr mit einem relativ großen, ruhigen Hund. Er geht hinaus und der Schatten bedeutet mir, dass Tiere sehr "wichtig" seien... Nichts neues für mich. Ich "sehe" ein (Alters-?) Heim mit Katzen und Hunden. Alles in warmen Holzfarben.

Hinter dem Restaurant auf dem Parkplatz schreitet ein baumloser Faun vor unserem Auto. Ich fahre sehr langsam um die Ecke. Da kommt auch gleich ein Öltankwagen um die Kurve und ich muss mit dem Auto aufs Trottoir flüchten. Der Faun ist weg.

Dann mit der Tante zurück ins Altersheim.

Auf dem Nachhauseweg musste ich mir dann aber das Tierlihuus doch noch etwas genauer ansehen. Wir fanden einen Parkplatz bei einer (Friedhofs-) Kirche. Der Parkplatz war leer, nur eine Familie parkte kurz vor uns und ging ein Grab besuchen. Mir war unwohl. Ich studierte das "Parkverbot" und da stand etwas von einer Busse von 1000 Franken und so und irgendwie war ich mir nicht sicher, ob es eine gute Idee ist, hier zu parken.

Wir spazierten über den kleinen Friedhof und vorne beim Eingang sinnlos hin und her. Es regnete und es hatte viel Verkehr. Dann gingen wir Richtung Tierlihuus. Ein ruheloser, dunkler Geist scheint hier (bei den Tiergeistwesen?) eine gewisse Ruhe gefunden zu haben. Mit dem Verkehr und der nassen Strasse machte die ganze Gegend einen sehr abstoßenden Eindruck auf mich. Auch diesmal fand kein Gespräch mit dem Schatten statt. Das Haus wirkt traurig und leer. Bei strömendem Regen zurück zur Kirche und wieder über den Friedhof. Es brennt eine Kerze auf einem Grab. Das Todesjahr liegt nicht weit zurück. Ich habe das Gefühl, dass die Kerze auch für andere Personen, die schon lange tot sind, scheint. Jene waren kurz nacheinander verstorben, wurde mir gesagt. Sie mögen ruhen! Ich spürte, dass ich rasch ins Auto und weg muss. Irgend eine unschöne alte Geschichte schien sich zugetragen zu haben. Ich glaube, dass eventuell "Lützelflüh" (ich war noch nie dort) - zusätzlich zum Bären und dem Tierlihuus - auch damit zusammenhängen.

Wir fahren nach Hause. Es regnet pausenlos und in Strömen. 

Mittwoch, 1. Januar 2014

Buschberg

Asphaltierte Wanderstrassen. Schreiende Spaziergänger. Fluglärm. Ausgeräumte Landschaft. Monokultur bis an den Randstein. Künstliche Tannenäcker. Gebäude ausserhalb der Bauzone. Golfplatz. Die Kapelle ist eine art Bierzelt. Respektlose Leute noch und nöcher. Der ehemalige Kraftort wurde verunstaltet. Beim Parkplatz wird vor Autoknackern gewarnt. 

Wer nicht krank werden will, der sollte den Ort meiden! Was genau passiert ist, weiss ich nicht. Wer öffentlich unverschlüsselte Ortsangaben zu Kraftorten macht, schadet der Sache! 

Jetzt wohnt Ahriman auf dem Buschberg. Wir werden wieder kommen. Das nächste mal aber besser gerüstet! 

Neumond. Man streitet sich in meiner Stammbeiz. Es ist dunkel.