Mittwoch, 6. März 2019

Der innere Garten und die grobstoffliche Welt

1. Ich ruhe in mir: Meine Aufmerksamkeit, mein Bewusstsein, umgibt mich wie eine Kugel. Ich bin in meinem Körper. Ich bin mein Körper. Ich kann mich und mein Inneres wahrnehmen. Ich kann einen Teil der geistigen Welt (innerer Garten) in mir spüren und betrachten.

2. Ich öffne die Augen und betrachte einen Gegenstand: Meine Aufmerksamkeit geht zum und in den Gegenstand. Mein Ich ist nach wie vor zusammen mit einer gewissen Menge an Bewusstsein in meinem Körper. Ein Aufmerksamkeitstentakel wird jedoch bis zum Gegenstand hin ausgestreckt.

3. Ich sehe den Gegenstand. Ich will dieses bekannte Sehen jetzt nicht weiter hinterfragen. Ich konzentriere mich auf den Gegenstand (Sanskrit "Dharana").

4. Gleichzeitig kann ich den Gegenstand bzw. mit ihm zusammenhängende feinstoffliche Objekte in meinem Inneren wahrnehmen. Ich kann das Objekt-Geistwesen innerlich fühlen und sehen. Man sagt dazu z.B.: "Ich fühle den Baum".

5. Ich behalte die zwei Eindrücke in dieser Beschreibung hier räumlich getrennt. Ich betrachte also das physische Objekt mit meinen physischen Augen, gehe hinaus zum physischen Objekt, und im nächsten Moment erfühle und schaue ich das geistige Objekt in meinem Inneren. Es findet ein sanftes hin und her pendeln, ein raus und reingehen, statt. Man nennt das auch Interaktion, sich verbinden, Meditation oder Dhyana (Sanskrit).

6. Das Spüren bzw. das innere Schauen des Gegenstandes wird erleichtert, wenn ich gewohnt bin, andauernd in etwa meinen ganzen inneren Körper (Energiekörper) zu spüren. Denn das ist mein Fernseher, mein Monitor, mein Wellenempfänger.

Allerdings ist das Geisterland dreidimensional. Daher ist der Vergleich mit einem "Flachbildschirm" nicht ganz korrekt. Der 3D Effekt kommt allerdings erst beim verstärkten eintauchen in die geistige Welt.

Meine Erkenntnis der letzten Wochen:
Bis anhin versuchte ich oft den Gegenstand mit aller Gewalt irgendwie geistig wahrzunehmen. Ich war besessen von dem Konzept, dass der Gegenstand bei langer und intensiver Betrachtung "schmilzt" und zu einer Aura oder etwas Ähnlichem, eben einem "Geist", wird. Solches kann durchaus geschehen, ist aber für mich eher selten und schwierig.

Jetzt mache ich es "umgekehrt": Ich schaue den Gegenstand eher "beiläufig" an und gehe sofort in meinem Inneren nach dem Gegenstand bzw. seinem "Geist" suchen.

Die Frage ist nicht mehr: "Was ist das Objekt?", sondern sie lautet: "Wo ist der Gegenstand in meinem Inneren?" Mit "wo?" meine ich nicht einen Punkt in mir wie etwa "mein linker Fuss" oder so, sondern ganz einfach: "Kann ich den Gegenstand innerlich fühlen (sehen, hören, riechen...)? Erscheint er auf meinem inneren Monitor?

Eine Anschlusserkenntnis von heute:
Ich ging mit meiner Frau Mittagessen im Restaurant Engel, unserer Dorfkneipe. Eine ältere Frau sass an einem anderen Tisch und war fertig mit essen. Sie kaufte noch ein Glückslos (Unglückslos) - für mich aber ein Glückslos - huch, ist das kompliziert! -, und wechselte ein paar Worte mit dem Wirt und bezahlte. Ich kann das Mobiliar des Restaurants recht gut in mir drinnen betrachten, aber eigenartigerweise finde ich die Gäste sehr selten in meinem Inneren Garten. Ich sinnierte so vor mich hin, hatte es schon aufgegeben diese fremde Person jemals finden zu können und schaute sie kaum an. Da, plötzlich sah ich sie! Sie sah völlig anders aus als das was mir meine Augen erzählten! Da stehe ich noch am Anfang...

Ich habe zahllose Unbekannte in meinem Inneren Garten, aber nur wenige die ich aus dem Leben kenne. Eigenartigerweise spüre ich die Verstorbenen einfacher als die noch Lebenden.

Ich freue mich auf die Fahrt heute Abend nach Basel, ins Qi Gong, dann eine Stunde zurück zum Bahnhof durch die Stadt spazieren und mit Zug und Bus wieder nach Hause. Dies gibt zahllose "Menschenschnappschussmöglichkeiten"...

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MI, 06.03.2019