Mittwoch, 29. Juli 2020

Die Menschen im Inneren Garten

Physisch anwesende Menschen im Inneren Garten zu finden ist viel einfacher als umgekehrt, da der Wesenskern der Menschen immer in der geistigen Welt liegt. Treffe ich jemanden im Inneren Garten, dann ist es zunächst schwierig für mich zu sehen, ob dieses Geistwesen jetzt inkarniert ist oder nicht. Selbst Gespräche mit diesen Wesen sind nicht unbedingt zielführend, da sie eventuell von einer früheren Existenz so erzählen als ob es die aktuelle Inkarnation sei.

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MI, 29.07.2020

Dienstag, 28. Juli 2020

Baumfeen und Berggeist

Wir sind im Moment im Wallis, in Torgon, auf rund 1'200 m ü. M. in riesigen Wäldern in den Ferien. Wir waren schon zweimal hier in der Gegend im Urlaub, aber jeweils früher im Jahr, am Ende der Schneeschmelze. Die grossen Bäume leuchten jetzt enorm, was sie noch höher erscheinen lässt als sie grobstofflich schon sind. Es ist Hochsommer, die Zeit der üppigen Kraft.

Nur wenige Kilometer von uns entfernt wohnt ein recht grosser und nicht menschenscheuer Zwerg. Er wohnt in der Nähe von Picknickplätzen, wo es an den Sonntagen oft recht viele Familien hat. Ich nenne diese Art von Waldhütern "Gärtner", da sie nicht nur hüten im Sinne von beschützen, sondern ihre Aufgabe liegt ebenso im  bepflanzen der Landschaft.

Ich sass gestern am Nachmittag lange auf einem aufgeschnittenen Baum, der als Bank in einer Wegkreuzung steht. Ich konnte den Gärtner nicht sehen, aber gut fühlen. Er war beschäftigt. Etwas später, wieder zurück in der Ferienwohnung, sah ich mir den Waldrand vor vom Balkon an. Es hat Rottannen und auch etliche Laubbäume.

Eine  etwa fünfzigjährige Tanne, ich sah ihren Geist nicht, streckte mir ihre Äste entgegen und zeigte mir ihre Baumfeen. Lange konnte ich in der Dämmerung im Wind diese hien und her schaukeln sehen. Es waren rund sechs Gestalten, welche schon sehr erwachsen wirkten. Sie leben nicht mehr nur beim Baumgeist, welcher sie hervorgebracht hatte. Es war ein schönes Zusammensein wie in einer Familie. In der Nacht träumte ich vom Baum und ich sah seine Lichtgestalt. Noch vor dem ersten Dämmerlicht ging ich nachschauen, sah aber nur die farblose, grobstoffliche Nachtgestalt. Dann kam die Dämmerung, die Vögel erwachten, es begann wieder leicht zu ziehen (winden), die Baumfeen waren weg und das wabbernde Morgenlicht läutete den Tag ein.

Heute Nachmittag, es war sehr heiss, Wolken zogen auf und ich machte mich wieder auf den Weg zum oben erwähnten Zwerg. Ich setzte mich frühzeitig auf eine Bank, schrieb zur Einstimmung den Text bis hierher, während ab und zu eine Familie mit Kind und Kegel vorbeispazierte.

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Ich betrachte den Wächterberg der Gegend. Es ist sonnig und sehr warm. Der Berg sagt abweisend: "Geh nach Hause, sonst werden Blitz und Donner dich töten!"

Ich spaziere weiter.

"Gärtner, ich habe ein Tor deines Gartens durchschritten!", sage ich zum unsichtbaren Zwerg.

Auf der Wiese stehen Bäume, zwei Baumgruppen, die je eine Gestalt bilden.


Ein Feldweg, eine Allee, verbindet zwei Wälder.
"Der Weg ist heilig!", sagt der Gärtner. Tränen der tiefen Ergriffenheit laufen über mein Gesicht. Ich war am Samstag und am Sonntag hier. Ich wusste, dass ich den Weg gehen werde, ging ihn aber nicht. Ich konnte ihn nicht gehen. Er beginnt in einer Wegkreuzung. Gestern sass ich lange meditierend auf dem erwähnten Baumstamm am Anfang des Weges, direkt hinter einem alten, unauffälligen Heuschober. Dann durfte und konnte ich gestern durch diesen heiligen Hain schlendern und später traf ich auf die erwähnten Baumfeen bei unserer Wohnung.

Ich stehe jetzt wieder in dieser Kreuzung, gehe ein paar Schritte auf der Allee, wie gestern. Eigentlich will ich auf dem Hauptweg weiter Richtung Wächterberg, ein imposantes, furchterregendes Bergwesen. Aber der Hauptweg ist versperrt. Ein Stromgenerator treibt eine Hebebühne an. Man ist am arbeiten.

"Fotografiere das Haus!", sagt der Gärtner. Ich mache ein Foto vom direkt vor mir stehenden und vorhin schon erwähnten, nicht sonderlich sehenswerten Heuschober zusammen mit dem angelehnten Unrat.

Ich gehe auf dem Hauptweg weiter zu meinem Berg, zwänge mich zwischen Generator und Hebebühne hindurch, grüsse die fotografierenden und bunten Mountainbiker und dann sehe ich, wie ein Künstler die unmittelbar hinter dem soeben fotografierten Heuschober stehenende andere Scheune bemalt! Er "malt" indem er die dunkle Patina des Holzes wegschmiergelt! Das ist das Haus, welches mir soeben zum fotografieren empfohlen worden war!

Der Gärtner tritt von rechts hinter dem Haus zu den Velofahrern, freut sich und geht weiter nach links zum Bach.

Ich bleibe eine Viertelstunde am Bach stehen und führe den Text nach. Als ich wieder aufschaue, steht der Gärtner in voller Grösse vor mir im Wald.

Ich gehe schnell weiter, renne den Hang hoch. Es donnert. Ein Wolkenbruch. Ich fotografiere den Berg. Schnell noch ein Video mit einem markanten Baumwächter im Zentrum am Horizont. Er war ungemein wach! Nach jedem Blitz beginne ich instinktiv neu zu zählen, bis der Donner kommt. 21, 22, Donner. Das ist zu nahe! Ich kehre um und stelle mich unter ein paar Tannen. "Nicht hier!", meint meine Geistführerin. Ich gehe etwas weiter zurück und frage den Berg um seine Meinung wegen dem Wetter, da ich schon wieder blauen Himmel sehe. Er zeigt mir den Himmel hinter sich. Er ist schwarz. OK, ich kehre definitiv um!


"Du alter Angsthase!", sage ich zu mir und eine Erinnerung steigt auf. Ich biwakierte vor vielen Jahren im Sommer allein auf einem Grat, der Pörtlilücke, zwischen dem Felli- und dem Etzlital. Der Platz war grandios! Sicherheitshalber seilte ich mich vor dem einschlafen an. Ein paar Stunden später stand der Grat in Flammen! Funken und Blitze rund um mich herum! Ich löste den Karabinerhaken, rannte vom ausgesetzten Grat runter und suchte unter einem Felsen, möglichst weit entfernt von meinem Pickel, dem anderen Eisen und der Ausrüstung, einen halbwegs trockenen Platz.

Meine Geistführerin kennt die Geschichte und meint lakonisch: "Es war nicht immer einfach mit dir."

Die Sonne brennt wieder wie vor dem Gewitter. Die Natur und meine Kleider dampfen vor sich hin. Wieder vorbei an der  halbbemalten Hütte. Der Maler hat sich mitten in seinem Werk zurückgezogen.

Im Wald bleibe ich lange bei einem hohlen Bergahorn stehen. Der alte Stamm liegt bruchstückhaft am Boden, während ein jüngerer Stamm gerade nach oben schiesst. Ich sammle ein paar abgesplitterte, weiche Überbleibsel vom uralten Baum. Ich werde mit ihnen zaubern.



Eine vergessene Holzbeige modert schön aufgeschichtet zwischen zwei Tannen. Wer hatte damals das Holz geschnitten und aufgeschichtet? Schnell werde ich fündig in einem Heim unten im Tal. Er liegt im Bett. Er trägt keine Maske, das Personal aber schon. Ich glaube er konnte sich an sein Holz erinnern. Dieser kleine Haufen sei jedoch nicht der Rede wert.


Trocken bzw. getrocknet erreiche ich unsere Ferienwohnung. Dann fängt es wieder an zu regnen und zu donnern.

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DI, 28.07.2020

Donnerstag, 7. März 2019

Kleinere Brötchen backen - Probleme mit der geistigen Wahrnehmung von Menschen

Das Experiment von gestern Abend funktionierte nicht. Ich brauche viel mehr Zeit und Konzentrationskraft dazu. Ich versuche jetzt zunächst vor allem die gut bekannten Mitmenschen im inneren Garten zu sehen.

Mittwoch, 6. März 2019

Der innere Garten und die grobstoffliche Welt

1. Ich ruhe in mir: Meine Aufmerksamkeit, mein Bewusstsein, umgibt mich wie eine Kugel. Ich bin in meinem Körper. Ich bin mein Körper. Ich kann mich und mein Inneres wahrnehmen. Ich kann einen Teil der geistigen Welt (innerer Garten) in mir spüren und betrachten.

2. Ich öffne die Augen und betrachte einen Gegenstand: Meine Aufmerksamkeit geht zum und in den Gegenstand. Mein Ich ist nach wie vor zusammen mit einer gewissen Menge an Bewusstsein in meinem Körper. Ein Aufmerksamkeitstentakel wird jedoch bis zum Gegenstand hin ausgestreckt.

3. Ich sehe den Gegenstand. Ich will dieses bekannte Sehen jetzt nicht weiter hinterfragen. Ich konzentriere mich auf den Gegenstand (Sanskrit "Dharana").

4. Gleichzeitig kann ich den Gegenstand bzw. mit ihm zusammenhängende feinstoffliche Objekte in meinem Inneren wahrnehmen. Ich kann das Objekt-Geistwesen innerlich fühlen und sehen. Man sagt dazu z.B.: "Ich fühle den Baum".

5. Ich behalte die zwei Eindrücke in dieser Beschreibung hier räumlich getrennt. Ich betrachte also das physische Objekt mit meinen physischen Augen, gehe hinaus zum physischen Objekt, und im nächsten Moment erfühle und schaue ich das geistige Objekt in meinem Inneren. Es findet ein sanftes hin und her pendeln, ein raus und reingehen, statt. Man nennt das auch Interaktion, sich verbinden, Meditation oder Dhyana (Sanskrit).

6. Das Spüren bzw. das innere Schauen des Gegenstandes wird erleichtert, wenn ich gewohnt bin, andauernd in etwa meinen ganzen inneren Körper (Energiekörper) zu spüren. Denn das ist mein Fernseher, mein Monitor, mein Wellenempfänger.

Allerdings ist das Geisterland dreidimensional. Daher ist der Vergleich mit einem "Flachbildschirm" nicht ganz korrekt. Der 3D Effekt kommt allerdings erst beim verstärkten eintauchen in die geistige Welt.

Meine Erkenntnis der letzten Wochen:
Bis anhin versuchte ich oft den Gegenstand mit aller Gewalt irgendwie geistig wahrzunehmen. Ich war besessen von dem Konzept, dass der Gegenstand bei langer und intensiver Betrachtung "schmilzt" und zu einer Aura oder etwas Ähnlichem, eben einem "Geist", wird. Solches kann durchaus geschehen, ist aber für mich eher selten und schwierig.

Jetzt mache ich es "umgekehrt": Ich schaue den Gegenstand eher "beiläufig" an und gehe sofort in meinem Inneren nach dem Gegenstand bzw. seinem "Geist" suchen.

Die Frage ist nicht mehr: "Was ist das Objekt?", sondern sie lautet: "Wo ist der Gegenstand in meinem Inneren?" Mit "wo?" meine ich nicht einen Punkt in mir wie etwa "mein linker Fuss" oder so, sondern ganz einfach: "Kann ich den Gegenstand innerlich fühlen (sehen, hören, riechen...)? Erscheint er auf meinem inneren Monitor?

Eine Anschlusserkenntnis von heute:
Ich ging mit meiner Frau Mittagessen im Restaurant Engel, unserer Dorfkneipe. Eine ältere Frau sass an einem anderen Tisch und war fertig mit essen. Sie kaufte noch ein Glückslos (Unglückslos) - für mich aber ein Glückslos - huch, ist das kompliziert! -, und wechselte ein paar Worte mit dem Wirt und bezahlte. Ich kann das Mobiliar des Restaurants recht gut in mir drinnen betrachten, aber eigenartigerweise finde ich die Gäste sehr selten in meinem Inneren Garten. Ich sinnierte so vor mich hin, hatte es schon aufgegeben diese fremde Person jemals finden zu können und schaute sie kaum an. Da, plötzlich sah ich sie! Sie sah völlig anders aus als das was mir meine Augen erzählten! Da stehe ich noch am Anfang...

Ich habe zahllose Unbekannte in meinem Inneren Garten, aber nur wenige die ich aus dem Leben kenne. Eigenartigerweise spüre ich die Verstorbenen einfacher als die noch Lebenden.

Ich freue mich auf die Fahrt heute Abend nach Basel, ins Qi Gong, dann eine Stunde zurück zum Bahnhof durch die Stadt spazieren und mit Zug und Bus wieder nach Hause. Dies gibt zahllose "Menschenschnappschussmöglichkeiten"...

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MI, 06.03.2019

Sonntag, 3. März 2019

68er Bewegung, Konzepte und die Liebe

Die 68er Bewegung wandte sich gegen die herkömmlichen Normen.

FlowerPower, die Liebe, sollte an ihre Stelle treten. Es war ein erster globaler Versuch in Richtung von einem "Reich Gottes".

Seither zerfallen die Gesellschaften mehr und mehr. Man tritt aus der Kirche aus und Vereine verlieren ihre Mitglieder. Mit dem Wegfall der gemeinsam anerkannten Normen zerfallen auch die alten Sozialstrukturen. Eine grosse Vereinsamung ist eingetreten.

Seit ein paar Jahren beobachte ich mehr und mehr, dass neue, "gesetzlose" Gemeinschaften entstehen. Das neue Pflänzchen ist noch sehr zart!

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03.03.2019

Montag, 11. Juni 2018

Vom Wandern

Wie ich gerade so am Wandern bin, dachte ich, ich könnte doch ein paar Gedanken dazu posten...

Die Landschaft ist schön und es geht recht steil bergan. Ich schnaufe und schwitze. Da höre ich Schritte hinter mir. Es kommt einer in Laufschuhen und ohne Rucksack. Er rennt leichtfüssig an mir vorbei den Berg hoch! Kurze Zeit später kommt eine Gruppe Velofahrer den gefährlich steilen Bergweg runter. Voller Verwunderung schaue ich diesen Lebenskünstlern zu. Der eine fährt dann mit der Gondel wieder runter, die anderen mit der Gondel wieder hoch.
Ich bin jedoch auf einer langen Wanderung, einer mehrtägigen. Eigentlich einer mehrjährigen, einer die sich über zahllose Leben hinweg erstreckt.
Es ist eine einsame Sache, aber zwischendurch trifft man auch andere Wanderer. Insbesondere in den Bergrestaurants, den Hotels und Resorts hat es zahllose Menschen, welche einen Zwischenstop einlegen. Eigenartigerweise ist in diesen Bergdörfern alles gratis, so eine Art "all inclusive". Man kann auch sehr lange an solchen Orten bleiben. Aber früher oder später will oder muss jeder weiter. Und dann schnauft und schwitzt man wieder. Das Wandern ist nicht gratis zu haben.

Es ist eine eigenartige Geschichte und das was andere schon versucht haben über diese Wanderung zu schreiben, tönt nicht weniger seltsam.
H. P. Blavatsky verfasste eine Wegbeschreibung basierend auf der tibetanischen Version vom "Buch des Dzyan" des Daoisten Ly-tzyn. Das tönt im ersten Band ihrere Geheimlehre (1888), der Kosmogenesis, in Strophe VII, folgendermassen: "1. Siehe den Anfang des fühlenden formlosen Lenbens. Zuerst das Göttliche Vehikel, das Eine von dem Muttergeiste (Atman), dann das Geistige (Atma-Buddhi). Die Drei von dem Einen, die Vier von dem Einen, und die Fünf, von welchen die Drei, die Fünf und die Sieben. Diese sind die dreifachen und die vierfachen abwärts Steigenden; die aus der Seele geborenen Söhne des Ersten Herrn, die leuchtenden Sieben (die sieben schöpferischen Rishis, die jetzt mit dem Sternbilde des grossen Bären in Verbindung stehen). Sie sind es, welche da sind: Du, Ich, Er, o Lanoo! Sie wachen über dich und deine Mutter, Bhumi (Erde)."

Rudolf Steiner spricht von 7*7*7*7*7=16807 Entwicklungsstufen. Momentan seien wir in der Germanisch-Angelsächsischen Epoche (1413-3573 n. Chr.), der fünften nachatlantische Kulturepoche.

Wie dem auch sei. Ich weiss es nicht.

Unterwegs auf der Wanderung sehe ich viel Schönes und auch sehr viel Skurriles, was ich nicht verstehe. So traf ich kürzlich oberhalb einer Felswand einen Wanderer, der behauptete, er sei ein Steinbock und beschlossen hatte, nicht mehr weiter zu gehen. Ich staunte und meinte:
"Pass bloss auf, dass du nicht abstürzest!"
"Warum sollte ich abstürzen! Ich bin ein Steinbock und somit absolut trittsicher. Zudem gefällt es mir hier sehr gut! Es hat genug Gras und die Aussicht ist herrlich."
Leicht verstört ging ich weiter.

Auf "der Karte des Rumtreibers" sehen die Wanderungen nochmals völlig anders aus. Man sieht dort, dass die Menschen kreisförmig wandern. Sie gehen in die Migros und wieder zurück. Sie gehen zur Arbeit und weider zurück oder verreisen in den Urlaub, nur um wieder zurückzukommen.

Was man allerdings auf dieser Karte nicht sieht, ist dass es grundsätzlich zwei Arten von Menschen gibt. Die einen verlassen das Haus und sind teilweise schon in der Migros und wenn sie dann in der Migros sind, sind sie grösstenteils schon wieder woanders. Die anderen, die Wanderer, gehen raus und schliessen das Haus ab für immer. Sie werden vielleicht nie mehr zurückkehren. Und wenn sie in der Migros sind, dann sind sie ganz in der Migros, falls sie da überhaupt ganz reinpassen. Und wenn sie wieder nach Hause kommen, dann bleiben sie dort für immer.

Die Einkaufszettel sehen ähnlich aus:
- Brot
- Milch
- Butter

Nur schreiben die, die bewusst wohin wollen, noch eine Titelzeile dazu. Es ist immer dieselbe: "Einkaufen bei Gott:".

Die einen leben sogenannt normal, die anderen sind am wandern, wollen wohin. Man sagt auch, sie sind am "Üben".

Das Schicksal stellt das Übungsmaterial bereit. Und sobald eine Übung einigermassen geht, dann kommt die nächste. Natürlich ist das für alle Menschen so. Nur sehen es nicht alle so. Muss man auch nicht...
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11.06.2018

Samstag, 9. Juni 2018

Wo ist der Einstieg zur Kletterwand?

Für mich war es immer "logisch", dass primär das Meditieren, die Gedankenstille,  der Schlüssel ist. Dann wurde ich auf meine Gefühle zurückgeworfen und in letzter Zeit richte ich meine Aufmerksamkeit sehr stark auf meinen physischen Körper.

Ich denke das Leben bewegt sich spiralförmig um eine senkrechte Achse. Rund um die Achse liegen vertikale Bereiche. Bei jeder Umdrehung um die Achse wird jeder Bereich gestreift. Man sieht also immer wieder dasselbe, aber als neuer, gereifter Mensch und dadurch sieht auch die Welt immer wieder anders aus. Falls jedoch in einem der Bereiche ein ungelöstes Thema ansteht, dann geht es nicht weiter aufwärts und man dreht nochmals eine Runde auf demselben Niveau. Deshalb kann einem das Leben auch als langweilig erscheinen. Es passiert immer dasselbe, man kommt mit allem recht gut zu Rande, aber in dem Moment indem das anstehende Thema erscheint, mache ich kurz die Augen zu und schon geht es wieder weiter mit den altbekannten Sachen der anderen Bereiche. Das Schicksal denkt sich dann meist etwas aus, so dass man bei der nächsten Drehung so richtig stolpert, wenn das ungelöste Problem wieder auftaucht.

Die grossen Seelenbereiche sind das Denken, Fühlen und Wollen. Dann haben wir aber auch den Bereich des eigenen Körpers, die Natur, den Kosmos, die Mitmenschen und andere Wesen. Es gibt zahllose Bereiche und auch so Worte wie "Fühlen" sind von unermesslicher Reichhaltigkeit.

Das heisst, dass die Arbeit, das Üben in den Bereichen nie aufhört. Nur sieht man denselben Bereich immer wieder mit neuen Augen und von einer höheren, weiteren Warte aus.

Ich habe ein eigenes Messystem aufgestellt um festzustellen, ob es weiter geht mit mir oder nicht. Es besteht aus sich äusserlich möglichst exakt wiederholenden Umständen. Beispiel: Ich stehe bei unserer Busstation und warte ein zwei Minuten auf den Bus. Hinter mir der Bach mit Bäumen, vor mir die wenig befahrene Landstrasse und gleich anschliessend riesige Bäume. Ich stehe da und dann kommt meist folgendes Gefühl: "So wie ich jetzt hier stehe, in diesem Gefühlszustand, in diesem Seelen-Körperzustand, so war es noch nie! Es ist total anders als 'sonst'". Und wenn alles gut läuft, dann "wiederholt" sich dieses Gefühl der Neuheit, der Frische, der Andersartigkeit, wieder und wieder.

Die Gefühlsarbeit z. B. wird nie aufhören, nur ist mein Wissen über und mein Umgang mit den Gefühlen immer wieder anders. Man wird erfahrener. Dazu gehört auch die Erfahrung, dass man eigentlich "nichts" weiss und dass jedes Wissen tausend neue Fragen enthält.

Wichtig scheint mir eigentlich nur, dass man nichts ausblendet, dass man nicht meint, dass das was man erlebt sei zufällig und für mich bedeutungslos. Es gibt auch kein absolutes richtig und falsch. Jedoch ein mit meinem sich entwickelnden Gewissen stimmiges Verhalten.

Ich will nicht behaupten, dass es unmöglich ist, einen Bereich ganz auszublenden. Aber meist kommt das nicht gut. Berühmte Beispiele sind die Sexualität und die sog. unangenehmen oder gar "bösen" Gefühle. Vielleicht kann man sich die "wegdenken", aber das kostet viel Kraft und führt zu einem verkümmerten, verkrüppelten, Menschen.

Ich versuche ein Beispiel zu machen:
Ich sehe eine Pflanze immer wieder auf meinem Spiralweg nach oben.
1. Runde: "Das ist ein Unkraut! Am besten reisst man es aus, bevor der ganze Garten voll davon ist."
2. Runde: "Eigentlich blüht dieses Unkraut recht schön"
3. Runde: "Selbst wenn ich ein paar Exemplare wachsen lasse, geht mein Garten nicht unter"
4. Runde: "Eigentlich ist dieses Unkraut auch ein Heilkraut"
5. Runde: "Ich pflanze jetzt das Unheilkraut an!"
6. Runde: "Ich verbinde mich mit der Pflanze, ich spreche mit ihr"
7. Runde: "Die Pflanze wächst jetzt auch in meinem inneren Garten"
8. Runde: "Wo immer ich dieser Pflanze begegne, fühle ich Gott"

Es kann aber folgendes während der ersten Runde passieren: Nachdem ich das Unkraut ausgerissen hatte, brachte mir ein Nachbarskind ein kleines Blumensträusschen. Ich jage das Kind zum Teufel, denn ich habe mehr als genug Blumen im Garten und erst noch viel schönere!
2. Runde: Nachdem ich wiederum fertig war mit dem Unkrautvernichten, fing jemand an wunderschön Geige zu spielen. Ich rufe die Polizei! So kann das nicht weitergehen! Es kann doch nicht jeder einfach lärmen wie er will!
3. Runde: Nach erfolgreicher Jätaktion gehe ich wandern. Es ist heiss und ich habe einen riesigen Durst. Ich treffe jemenden den ich kenne und er offeriert mir seine Wasserflasche. Natürlich lehne ich ab. Dann geht alles plötzlich schnell. Ein Stechen in der Brust, ich falle um, ein Hund findet mich, der Helikopter bringt mich ins Spital. Es ist gerade nochmals gut gegangen. Aber wenn ich jetzt die Hilfe nicht dankend annehme sondern nur über das schlechte Spitalessen lamentiere, dann macht das Schicksal Schluss uns es findet keine vierte Runde mehr statt in diesem Leben.

In den letzten Monaten habe ich mich fast Tag und Nacht mit dem Spüren der körperlich (?) wahrnehmbaren Energieströme befasst. Natürlich nicht zum ersten mal! Vor vierzig Jahren übte ich mich im Handauflegen, gründete eine Art Heilerfirma mit eigenem Konto, Postfach und Stempel. Und immer wieder befasste ich mich mit der Erforschung dieses Bindegliedes zwischen physischem und "geistigem" Körper. Aber dieses Konzept mit Ätherleib, Astralleib, usw. ist nur von beschränktem praktischem Wert! Gefühle wie Wut und Trauer usw. sind bereits sog. astrale Phänomene. Körper, Energie, Feinstoff, Licht usw. sind alles Spiegelungen derselben Realität.

Das Erspüren der physischen Körperwelt ist ein unendliches Thema. Die Grundübung tönt total banal:
1. Setze dich oder lege dich hin (geht natürlich auch sonst... Ich beschreibe das Vorgehen hier so klobig wie möglich.)
2. Entspannung
3. Pratyahara, das Zurückziehen der Sinne vom Herumwandern und die ganze Aufmerksamkeit auf einen Körperbereich (z. B. linker kleiner Finger) legen
4. Völlig abtauchen und spüren wie der Finger taub (bewusstlos) wird
5. Die Energie, Prana, Qi, in den Körperbereich fliessen lassen bis der Bereich voll ist. Bis es prickelt. Bis es leuchtet. Ich nenne das "magnetisieren". (yoga nidra)

Dann den Bereich der Aufmerksamkeit ausdehnen. Den ganzen Rücken, den ganzen Körper innert einer Sekunde bewusst magnetisieren.

Es gibt eine eigenartige Abbildung der äusseren Welt in diesem Energiekörper. Man  kann auch noch die Umgebung mit spüren. Usw. Ein unendliches Thema.

Aber wie das Leben so spielt, gerade in den letzten Tagen kam wieder die riesige Sehnsucht nach still sitzen, nach dem Hineinhören in die Gedankenstille, auf.

So ein bisschen Hatha-Yoga und meditieren mache ich täglich, aber die anderen Übungen varieren phasenweise

Ich denke dass heute für die meisten Menschen der Einstieg über die Gefühlsarbeit der Effizienteste ist. Allerdings braucht es ein gutes Coaching. Im Alleingang ist das am Anfang eher schwierig.

Mit den Gefühlen landet man dann automatisch im Körper (Tränen; rot vor Wut; bebendes Lachzwerchfell; usw.). Die Geistigkeit des Körpers wird meist übersehen! Körper ist verdichteter, kondensierter Geist!

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SA, 09.06.2018