Kundalini ist ein vielschichtiges Konzept welches in der einen oder anderen Form vor allem in orientalischen, z. T. aber auch in europäischen Philosophien auftaucht. Ich versuche hier bloss ein paar persönliche Erlebnisse der letzten dreissig Tage zu beschreiben, welche ich nach meinem Verständnis mit dem Begriff "Kundalini" verbunden sehe.
Nach einem weiteren Kurstag im Grundkurs von Anouk Claes, wo es unter anderem um das Thema "Aufmerksamkeit" ging, geschah folgendes:
Ich finde, dass es absolut OK ist, wenn die Schlange aufgerollt im Unterbauch verharrt! Sie liegt dort entspannt, und zwar als Ganzes, vollständig. Es geht weniger darum sich auf irgend was zu konzentrieren, als vielmehr alle Aufmerksamkeit von überall sonst abzuziehen und zurück zu nehmen. Im Yoga nennt man das Pratyahra (Rückzug) und ist ein grosses, absolut fundamentales Thema.
Sich mit etwas zu befassen, irgend was meine Aufmerksamkeit zu schenken, ist anstrengend, ist mit Aufwand, mit Energieverlust verbunden. Macht es Sinn, will ich mich wirklich mit diesem oder jenem befassen?
Umso mehr als diese Energie ruht, ganz bei mir ist, um so stärker spornt sie zu Aktivität an. Wieviel Kundalini Energie kann ich in ihrer schlafenden Form vertragen und geniessen, und wann will ich was tun, und mich im Rausch des Flusses baden?
Ich habe im letzten Monat enorm viel und erfolgreich gearbeitet und habe gemerkt, dass ich anfing, an meiner Gesundheit Raubbau zu betreiben. "Power and Speed" sind nicht a priori gut. Das bewusste und sinnvolle Lenken der zusätzlich gewonnen Energie muss ich erst noch lernen.
Insbesondere kann ich noch kaum glauben, dass ich einen Weg zu "mehr Tempo" gefunden habe. Wird das anhalten oder ist das wiedereinmal mehr nur so eine vorübergehende "Biorhythmusphase"? Jedenfalls bin ich total "aufgekratzt"!
(27.09.2016)